Grünflächen statt Asphalt würden die Hitze erträglicher machen.

Foto: Andy Urban

Wien – Es wird heiß in Wien. Das mag zwar das wechselhafte Aprilwetter noch nicht verraten, doch die Zahl der Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius in der Hauptstadt steigt – von zwei im Jahr 1910 auf 17 im Jahr 2000. Laut dem österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel wird es bis zum Jahr 2100 durchschnittlich sogar 35 Hitzetage pro Jahr geben.

Das hängt nicht nur mit dem Klimawandel, sondern auch mit dem urbanen Wärmeinseleffekt ("Urban Heat Island") zusammen: Die Luft in Städten kann sich wegen der dichten Bebauung mit wärmespeichernden Materialien (Beton, Asphalt ...) und mangelnder Grünflächen nicht abkühlen.

Wie die Hitze in der Stadt verringert oder zumindest erträglicher gestaltet werden kann, will die Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 nun in einem Strategieplan aufzeigen.

Hitze bei Stadtplanung mitdenken

Er wurde unter anderen mit der Universität für Bodenkultur erarbeitet und wendet sich in erster Linie an die Wiener Stadtverwaltung. Kühler wird es nur dann, so die Conclusio des Papiers, wenn auf allen Ebenen der Stadtplanung und Stadtentwicklung die städtische Hitze mitgedacht wird.

Als zentrale Maßnahmen werden die Begrünung von Dächern, Gebäudefassaden und Innenhöfen sowie das Schaffen von Freiräumen und offenen Wasserflächen genannt. Auch die Ausrichtung von Gebäuden oder der Verlauf von Straßen könne das Mikroklima beeinflussen, wenn etwa darauf geachtet wird, dass die Luft besser zirkulieren kann.

Viele der im Strategieplan der MA 22 genannten Maßnahmen sind freilich nicht neu: So legte Wien etwa schon 2014 im Stadtentwicklungsplan Step 2025 fest, dass der Grünflächenanteil von 50 Prozent beibehalten werden soll – trotz zehntausender neuer Wohnungen, die in den nächsten Jahren wegen des rasanten Bevölkerungsanstiegs gebaut werden müssen. (cmi, 7.4.2016)