Wien – Die Schweiz führt das Ranking unangefochten an, in der EU behielt Österreich seinen Spitzenplatz im Schienenpersonenverkehr 2014. Die Österreicher fahren in Europa am zweitmeisten mit der Bahn. Je Einwohner betrug die zurückgelegte Strecke 2014 in der Schweiz 2.429 Kilometer, in Österreich 1.426 – vor Frankreich (1.361 km), Schweden (1.244 km) und Deutschland (1.115 km). Durchschnittlich legte jeder Europäer im Jahr 961 Bahnkilometer zurück.

Das liege nicht nur am verbesserten Angebot, sagt die Geschäftsführerin des Bahnregulators Schienen Control, Maria-Theresia Röhsler, bei der Präsentation des vierten Marktberichts der Independent Regulators" Group – Rail (IRG-Rail) der Eisenbahnregulierungsbehörden. Auch der Preis mache Österreichs Bahn attraktiv. Zugtickets sind hierzulande dank staatlicher Finanzierung deutlich billiger als bei den Eidgenossen oder in Deutschland.

Steigende Kosten

Die durchschnittlichen Bahnreisekosten in Österreich stiegen 2014 von 5,9 Cent pro Kilometer auf 7,8 Cent. Der nach Ländergröße gewichtete EU-Durchschnitt lag bei 10,6 Cent pro Bahnkilometer. Am meisten kostete der Zugkilometer mit 16,7 Cent in Großbritannien, gefolgt von Finnland (10,3 Cent) und Deutschland (9,3 Cent). Am billigsten war er im Kosovo und in Bulgarien (1,8 bzw. 1,7 Cent/km). Auch Ungarn und Polen sind mit 3,6 Cent günstig. Rechnerisch werden pro Bahnfahrt in Österreich im Schnitt 44 Kilometer zurückgelegt.

Beim Güterverkehr liegt Österreich mit 22 Milliarden Nettotonnenkilometern hinter Deutschland, Polen und Frankreich auf Rang vier. Die Republik fördert den Bahnfrachttransport im Wege des Infrastrukturbenützungsentgelts (IBE), das mit durchschnittlich 3,0 Euro nur knapp über dem Europaschnitt von 2,7 Euro lag. Außerdem wurde der Bahntransport von 58,15 Millionen Tonnen Gütern mit 99,29 Millionen Euro gefördert. Je nach Transportart zahlt der Staat also pro Tonne 1,7 Euro zu. (ung, 7.4.2016)