Die Motion-Controller der HTC Vive sollen das Spielerlebnis bereichern.

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Positive Rückmeldungen zum Room-Scaling. Aber nur, wenn der Platz groß genug ist.

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Die HTC Vive ermöglicht ein tiefes Eintauchen in die VR-Welt.

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Oculus Rift und HTC Vive werden gerade von zahlreichen Privatpersonen und Experten ausprobiert, die das Glück hatten, die VR-Brillen trotz einiger Lieferschwierigkeiten zu erhalten. Der Konkurrenzkampf ist somit voll im Gange. Während erste Tester bereits positive Rückmeldungen zu Oculus Rift gaben, trudeln nun auch die ersten Berichte zur HTC Vive ein, die vor allem Spielerlebnis und Controller hervorheben.

Immersive Spielerfahrung

Die Tester sind durchgehend von den außergewöhnlichen Virtual Reality-Erfahrungen beeindruckt. Die Auflösung sei hoch genug, dass man schon sehr genau nach Pixeln suchen müsse, schreibt Polygon. Die Immersion sei so intensiv, dass man sich schon einmal den Controller auf die Brille schlägt, wenn man einen Gegenstand im Spiel genauer untersuchen will.

Dass das tiefe Eintauchen in die VR-Welt ein richtiges Problem ist, merke man spätestens, wenn zum Beispiel eine Katze in den Schoß des Spielers springt und man sich gerade in einem virtuellen Raumschiff befindet. Um eine Person auf sanftere Weise aus den Spielen zu reißen, kann eine integrierte Funktion benutzt werden, mit der das Smartphone mit der HTC Vive verbunden und somit auch mit dem Gerät Anrufe entgegengenommen oder Textnachrichten geschrieben werden können. Diese sei aber derzeit noch nicht freigeschalten.

Gamespot bezeichnet HTC Vive als "funktionsreichste und fortgeschrittenste VR-Erfahrung derzeit". Die Lighthouse-Sensoren sollen in Kombination mit Brille und Controllern gute Arbeit leisten. Die technischen Unterschiede zu Oculus Rift wären zwar klein, in der Praxis machen exklusive Funktionen wie Room-Scale-VR aber viel aus. Dadurch fühle sich die HTC-Brille eher wie ein Gerät für Hardcore-Gamer an, während die Oculus eher "für den Mainstream-Konsum entwickelt" wirke.

Controller bereichern Spielerfahrung

Großes Lob gibts es auch für die Controller. Während traditionelle Controller zahlreiche Knöpfe besitzen, deren Funktionen und standardmäßige Anwendung in Spielen man sich erst über lange Zeit einprägen muss, sind die HTC-Controller intuitiv. "Das Design erlaubt es jedem, sie aufzunehmen und einfach Sachen zu machen", schreibt Polygon.

Die mitgelieferten Controller werden sogar als "Geheimwaffe" von HTC bezeichnet. Praktisch sei auch, dass sich ihr Batteriestatus in der virtuellen Welt einsehen lässt, indem man einfach auf sie blickt. Oculus müsse schnell mit der Markteinführung eigener VR-Controller reagieren, da diese eine ganz andere Spielerfahrung mit sich bringen würden.

Abwechslungsreiche Spiele

Die Spiele wurden von den Testern durchgehend als gut, aber stark unterschiedlich beschrieben. Während man in "Hover Junkers" oder "Space Pirate Trainer" eher auf intensivere Action-Erlebnisse treffe, setze etwa das Spiel "Job Simulator" auf Interaktion mit Gegenständen.

Video: Gameplay-Montage zu HTC Vive.
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Generell würde die Qualität der derzeit zur Verfügung stehenden Spiele stark variieren, meint Gamespot, allerdings ermöglichen sie alle mit Room-Scale-Tracking und den Controllern als "Verlängerung der eigenen Hände" ein gutes Einleben in die Virtual Reality der HTC Vive.

Kleine Nachteile

Es wird jedoch auch auf Nachteile verwiesen. So seien die Einblendungen der virtuellen Wände, die manuell oder automatisch bei zu geringer Distanz zu den physischen Wänden des Spielraums zur Orientierung erfolgen, gerade bei kleineren Arealen aufgrund der Häufigkeit nervig, aber ein notwendiges Übel.

Außerdem sei die Konfiguration der HTC Vive, der teuersten der drei konkurrierenden VR-Brillen, allein schon aufgrund des benötigten Platzes nicht unkompliziert. Ein Tutorial helfe aber Schritt für Schritt. Polygon meint, dass die Technik dennoch nichts ist, was man "schnell einmal einpackt, um es zu einem Freund mitzunehmen".

Gizmodo oder Time verweisen zudem auf die Problematik der vielen hängenden Kabel, die für die Brille erforderlich sind. Außerdem seien Erschütterungen des Bodens wie bei Sprüngen nicht unbedingt vorteilhaft für die sensiblen Basisstationen. Auch das etwas höhere Gewicht als bei Oculus Rift soll bemerkbar sein. (fps, 7.4.2016)