Oslo – Ein Ende 2009 gestohlenes Werk des norwegischen Malers Edvard Munch ist wieder aufgetaucht. Die wertvolle Lithografie sei unbeschädigt, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Zwei Männer seien bereits Anfang der Woche wegen des Verdachts der Hehlerei festgenommen worden.

"Mein Mandant weist die Vorwürfe zurück", sagte der Anwalt einer der Beschuldigten der norwegischen Nachrichtenagentur NTB. Das Bild mit dem Titel "Historien" (Geschichte) war im November 2009 in Oslo entwendet worden. Der Täter schlug damals das Schaufenster einer bekannten Galerie in der norwegischen Hauptstadt ein und konnte unerkannt fliehen.

Auf 240.000 Euro geschätzt

Der Wert des Werks wurde seinerzeit auf etwa 240.000 Euro geschätzt. Kunstexperten hielten das Bild aber für zu bekannt, um es einfach weiterzuverkaufen. Unter welchen Umständen die Lithografie nun am Montag gefunden wurde, wollte die Polizei unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht mitteilen.

Die Werke von Munch (1863-1944) geraten immer wieder ins Visier von Kunstdieben. 2004 hatten zwei bewaffnete Männer am helllichten Tag aus dem Edvard-Munch-Museum in Oslo die berühmten Gemälde "Der Schrei" und "Madonna" im Gesamtwert von etwa hundert Millionen Dollar (88 Millionen Euro) gestohlen. Zwei Jahre später tauchten sie beschädigt wieder auf, seit 2008 sind sie wieder in dem Museum zu sehen.

Eine andere Version von "Der Schrei" war zehn Jahre zuvor aus der Osloer Nationalgalerie gestohlen worden, auch dieses Bild tauchte später wieder auf. (APA, 7.4.2016)