"Demokratie braucht Freiheit, braucht Frauen" war das Motto der heutigen Sitzung. Die Parallelregierung der Frauen wird so lange tagen, bis Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit auch in Oberösterreich Einzug halten.

Foto: Brigitte Voglhofer

Die Tatsache, dass sich im Oktober 2015 eine Landesregierung ohne ein einziges weibliches Mitglied formierte, sorgte weit über die oberösterreichischen Landesgrenzen hinaus für Empörung. Eine Frauenquote von null Prozent wollten die oberösterreichischen Frauen nicht hinnehmen und formierten eine "Frauenregierung". Unmittelbar vor jeder offiziellen Sitzung des OÖ. Landtags inszenieren sie eine "Parallelsitzung". "Demokratie braucht Freiheit, braucht Frauen" war das Motto der heutigen Sitzung.

#OhneUnsVielSpaß

Begonnen haben sie als lose Gruppierung engagierter Frauen unmittelbar nach der Angelobung der schwarz-blauen Regierung. Damals belegten sie die Zuschauerräume und äußerten lautstark ihren Unmut. Federführend ist dabei das Bündnis 8. März – ein bunter Zusammenschluss von 31 Frauenorganisationen, darunter Frauen der Oppositionsparteien (SPÖ, Grüne und Neos), aber auch Migrantinnenorganisationen, katholische und evangelische Frauenverbände, autonome Frauenzentren, Kulturinitiativen und Bildungseinrichtungen. Gemeinsam mit der überparteilichen Initiative #OhneUnsVielSpaß protestieren sie gegen die frauenlose Landesregierung. "Wann immer ein Podium oder Gremium ohne Frau besetzt ist, werden wir lästig und machen darauf aufmerksam, dass fähige Frauen nicht ignoriert werden dürfen", sagt Silja Kempinger von #OhneUnsVielSpaß.

Derzeit gibt es keinen offiziellen Kontakt zur Herrenrunde der oberösterreichischen Landesregierung. Die Parallelregierung wird so lange tagen, bis Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit auch in Oberösterreich Einzug halten. Die nächste Sitzung findet am 12. Mai, wiederum vor dem Landhaus in Linz, statt. (chrit, 7.6.2016)