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Produzentin Gale Anne Hurd mit Christoph Schneider, Chef von Amazon Video Germany, bei der Premiere der zweiten Staffel von "Fear the Walking Dead" in Berlin.

Foto: API/Amazon Prime

Am Ende der ersten Staffel sind die Vorbereitungen, auf das Meer zu fliehen, in vollem Gange.

Foto: Richard Foreman/AMC

Victor Strand (Colman Domingo), Nick Clark (Frank Dillane) und Daniel Salazar (Rubén Blades) auf der Yacht "Abigail".

Foto: Richard Foreman/AMC

Alicia (Alycia Debnam-Carey) hält Ausschau nach Leben.

Foto: Richard Foreman/AMC

Auch an Bord gibt es Diskussionen: Wo ist es noch sicher? Wann kann wieder Land angesteuert werden?

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Daniel Salazar (Rubén Blades) nimmt den Schutz der "Abigail" sehr ernst.

Foto: Richard Foreman/AMC

Von links: Daniel (Rubén Blades), Alicia (Alycia Debnam-Carey), Madison (Kim Dickens), Nick (Frank Dillane) und Ofelia (Mercedes Mason).

Foto: Richard Foreman/AMC
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Berlin – Über Quoten redet Amazon Video nicht gern. Ein Detail am Rande verrät der Online-Versandhändler aber doch: Die Zombieserie "Fear the Walking Dead" ist die erfolgreichste seit Bestehen von Amazon Prime.

In der ersten Staffel der Erfolgsserie treffen zwei Familien während des Ausbruchs der Zombie-Epidemie aufeinander. Nachdem sie sich in einem Internierungslager scheinbar in Sicherheit gebracht haben, merken sie schnell, dass das Militär sie nicht wirklich beschützen will. Unsere Protagonisten sind dazu gezwungen sich einen eigenen Ausweg zu suchen und landen durch Zufall bei Victor (Colman Domingo), der im Besitz der Luxusyacht "Abigail" ist. Am Ende der ersten Staffel sind die Vorbereitungen, auf das Meer zu fliehen, in vollem Gange.

Zum Start der zweiten Staffel "Fear the Walking Dead" lud Amazon Video zum Interview mit Produzentin Gale Anne Hurd nach Berlin.

STANDARD: Setzt sich die Isolation von der eigentlichen Apokalypse in der zweiten Staffel fort?

Hurd: Ein Teil der Inspiration und der Grund für die Entscheidung, die Protagonisten auf das Meer hinauszuschicken, lag darin, dass viele Fans von "The Walking Dead" gesagt haben, sie wüssten, was sie tun würden. Sie würden auf das Meer hinausfahren. Das ist also kein Teil der Comicbücher. Wenn man aber auf das Meer hinausfährt, passieren zwei Dinge: Erstens, dein Transportmittel wird zu deinem Zuhause; und zweitens, du hast dann etwas, was alle anderen wollen. Es ist also kein kleines Schnellboot, sondern eine große, begehrte Yacht, auf der sich unsere Gruppe befindet. Deshalb werden die Figuren auf dem Meer nie so allein sein, wie man vielleicht annehmen könnte.

STANDARD: Ist "Fear the Walking Dead" emotionaler konstruiert als "The Walking Dead"?

Hurd: In "The Walking Dead" hat beinahe jeder, bis auf Rick (Andrew Lincoln), seine gesamte Familie verloren. Aber in diesem Fall haben wir Familien, die unter Druck stehen, zusammengewürfelt: Madison (Kim Dickens) muss sich beispielsweise um Nick (Frank Dillane) kümmern, der drogensüchtig ist. Das allein ist schon eine Herausforderung. Dann ist da noch ihre Beziehung zu Travis (Cliff Curtis), der geschieden ist. Und sein Sohn hatte schon vorher ein Problem mit der Scheidung seiner Eltern. Es geht hier also mehr um das Thema Familie oder Verbundenheit.

Trailer: No Safe Harbor.
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STANDARD: Finden die Protagonisten denn einen sicheren Hafen?

Hurd: Es ist wie in unserer Welt: Wenn man Sicherheit findet, kann sie jeden Moment wieder verschwinden.

STANDARD: Frank Dillane (Nick) wird in vielen Internetforen als inoffizieller Johnny Depp gehandelt.

Hurd: Da gibt es schon eine gewisse Ähnlichkeit. Als wir ihn gecastet haben, gab es etwas an ihm, was uns fasziniert hat. Frank ist so charismatisch. Und es ist witzig. Denn sein Vater spielt in "Game of Thrones" mit.

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Frank Dillane spielt Nick in "Fear the Walking Dead".
Foto: Richard Shotwell/Invision/AP

STANDARD: Gibt es eine Chance für ein "Walking Dead"-Crossover?

Hurd: Nein. Die eine Gruppe ist in Washington, D.C., und die andere ist irgendwo auf dem Meer in der Nähe von Los Angeles. Sie müssten über den Panamakanal. Es wäre sehr schwierig, die Geschichten zu verbinden.

STANDARD: Vom US-Sender AMC gibt es ein Special "Flight 462". Welchen Einfluss hat das auf die Geschichte von "Fear the Walking Dead"?

Hurd: Die Geschichten verbinden sich und beeinflussen einander. Angst und Fliegen werden sich vereinen.

STANDARD: Sie selbst wechselten von Science-Fiction zu Comicadaptionen und sind nun bei den Zombies gelandet. War das ein logischer Schritt?

Hurd: Ich denke schon. Ich habe schon immer Science-Fiction und Horror geliebt. Und Zombies sind eine Unterkategorie des Horrors.

"Zombies sind eine Unterkategorie des Horrors."
Foto: AMC

STANDARD: "The Walking Dead" war Ihre erste Serienproduktion – was ist daran anders als an Filmproduktionen?

Hurd: Es ist um so vieles besser. Man kann mehrere Geschichten erzählen und gleichzeitig in die Tiefe gehen. Wir haben 30 Stunden, die uns zur Verfügung stehen, statt nur zwei.

STANDARD: Ihre Pläne?

Hurd: Momentan arbeite ich an "Hunters", einer Serie für den Fernsehsender Syfy. Sie basiert auf dem Roman "Alien Hunter" von Whitley Strieber. Es geht um Außerirdische, die unter uns leben. Sie haben keine Superkräfte und schauen aus wie wir. Eine Allegorie über die Gesellschaft und ihr Verhalten gegenüber Immigranten. (Sandra Čapljak, 8.4.2016)