Teurer Abschied: Vernichtung der alten und Herstellung neuer Scheine würde in die Millionen gehen.

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Frankfurt – Die von der EZB-Spitze geplante Abschaffung des 500-Euro-Scheins wird nach Zeitungsinformationen selbst im günstigsten Fall mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten. Das zeigten Schätzungen der nationalen Notenbanken und der Europäischen Zentralbank (EZB), berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

600 Millionen Stück der lila Geldscheine sind derzeit im Umlauf. Sollten sie aus dem Verkehr gezogen werden und durch kleinere Scheine, wie 200er und 100er ersetzt werden, müssten Milliarden neue Scheine gedruckt werden. Dadurch entstünden allein Druckkosten von mehr als 500 Millionen Euro. Darüber hinaus müsse voraussichtlich eine Summe in dreistelliger Millionenhöhe für die Logistik des Umtausches aufgebracht werden, so die "FAZ".

Ein EZB-Sprecher sagte, die potenziellen Kosten könnten erst abgeschätzt werden, wenn über alle Details entschieden sei. Das sei aber noch nicht erfolgt. EZB-Präsident Mario Draghi hatte vor einigen Wochen gesagt, es gebe technische Vorbereitungen für eine Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Die Banknote gehört weltweit zu den Scheinen mit dem höchsten Wert. In den USA reicht die Skala nur bis 100 Dollar. Die Bundesbank und die österreichische Zentralbank hatten sich kritisch zu den Plänen geäußert.

In der Schweiz hält man unterdessen am fast doppelt so wertvollen Schein wie die 500-Eurobanknote, dem 1000-Franken-Schein, fest. Notenbankpräsident Thomas Jordan sagte erst am Mittwoch bei der Präsentation des neuen 50-Franken-Scheins der "NZZ" zufolge, man werde am Tausender festhalten. Bargeld sei in der Schweiz weiterhin sehr beliebt und weitverbreitet. (Reuters, red, 8.4.2016)