Jürgen Klopp: "Ich bin mir sicher, dass viele geglaubt haben, dass wir 0:3 oder 0:4 verlieren."

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Emotional wie eh und je.

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Dortmund – Ein Sieg an alter Wirkungsstätte ist ihm zwar verwehrt geblieben, doch Jürgen Klopp hat allen Grund zur Zufriedenheit. Mit dem 1:1 bei seinem Ex-Klub Borussia Dortmund konnte der Trainer des FC Liverpool im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gut leben. Schon ein 0:0 im Rückspiel an der Anfield Road am kommenden Donnerstag würde den Reds für den Halbfinal-Einzug reichen.

Klopp, dessen siebenjährige Regentschaft in Dortmund im Vorjahr geendet hatte, war die Freude über das Resultat anzusehen. Der 48-Jährige stellte Liverpool perfekt auf den Gegner ein. Anders als in den bisherigen K.-o.-Spielen gegen den Porto und Tottenham gelang es dem BVB nicht, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen. Von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang war bis zu seiner Auswechslung kaum etwas zu sehen.

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"Vielleicht war die Anspannung zu hoch. Ich hätte mir gewünscht, dass wir mit einem Lächeln auf den Lippen gespielt hätten", sagte Dortmund-Coach Thomas Tuchel. Sein Team blieb zwar im Jahr 2016 auch im 17. Spiel ungeschlagen, wirkte aber ungewohnt nervös und konnte sich am Ende bei Goalie Roman Weidenfeller bedanken, dass zumindest ein Unentschieden blieb.

Weidenfeller in Bestform

Der in der Europa League wieder anstelle von Roman Bürki aufgestellte Routinier verhinderte in der 51. Minute dreimal den zweiten Gegentreffer. Auf der Gegenseite präsentierte sich die Defensive der Reds ungewohnt souverän. "Ich bin mir sicher, dass viele geglaubt haben, dass wir 0:3 oder 0:4 verlieren. Aber vor unserem Tor waren wir fantastisch", sagte Klopp.

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Klopp könnte mit Liverpool jetzt vor heimischer Kulisse die erste Europacup-Halbfinalteilnahme seit 2009/10 schaffen. Gewohnt euphorisch sah er dem Rückspiel entgegen. "Jetzt ist richtig Pfeffer drin. Jetzt brennt Anfield. Jeder, der eine Karte hat, kann sich auf dieses Spiel freuen." Ähnlich empfand es Tuchel: "Ich sehe uns alles andere als chancenlos. Wir sind immer für Tore gut."

Dass die Aufgabe für Dortmund keine leichte wird, zeigt die Statistik. Liverpool hat in dieser Europa-League-Saison in fünf Heimspielen drei Siege und zwei Remis geholt. Im Sechzehntelfinale gegen Augsburg und im Achtelfinale gegen Manchester United gelangen Heimerfolge ohne Gegentreffer. An der Anfield Road hat Liverpool gegen einen deutschen Vertreter in 15 Europacup-Duellen überhaupt noch nie verloren. Tuchel will diese Serie ernsthaft gefährden: "Wir haben keine Angst." (APA, red, 8.4.2016)