Wien/Klagenfurt/Vaduz – Die frühere Liechtenstein-Tochter der Skandalbank Hypo Alpe Adria hat zwischen den Jahren 2004 und 2007 auch mehr als ein Dutzend Briefkasten-Deals mit der Kanzlei Mossack Fonseca aus Panama gemacht. Einige Dokumente, die sich in den "Panama-Papers" finden, führen auch zur Hypo Alpe Adria bzw. zu ihrer früheren Tochter in Liechtenstein, berichtet die "ZIB 13:00" des ORF-Fernsehens am Freitag.

Wer hinter Offshore-Vehikeln mit Namen wie Lacrosse, Hakuna, Bond Mercantile oder Heartland Fondation steht – oder stand -, gehe aus den Papieren nicht immer hervor. NEOS-Finanzsprecher Rainer Hable fordert im ORF-Interview von der Regierung, Druck zur Aufarbeitung in Liechtenstein zu machen. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) habe "exzellente Kontakte nach Liechtenstein" um mehr Licht ins Dunkle zu bringen". Die verschwundenen Hypo-Millionen in Liechtenstein seien "letztlich Geld der Steuerzahler".

Der Heta sind Geschäftsbeziehungen zwischen der Hypo Privatbank in Liechtenstein und Mossack Fonseca bekannt: "Der ehemalige Leiter der Abteilung Forensics in der Hypo Bank International, der 2012 in den Verwaltungsrat der AAP (Alpe Adria Privatbank, Anm.) eintrat, konnte in Abstimmung mit dem Liquidator, Ernst & Young Zürich, der liechtensteinischen FMA und der Staatsanwaltschaft Liechtenstein Einsicht nehmen und hat darüber der liechtensteinischen FMA auch im April 2014 einen Erstbericht übermittelt", erklärte die Heta in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF. Inzwischen seien 45 Geldwäschemeldungen in Liechtenstein an die FMA übermittelt worden, weitere seien noch in Vorbereitung. Außerdem habe es inzwischen Strafanzeigen in einigen Fällen gegeben, "in denen sich jeweils auch ein Liechtenstein-Bezug findet". (APA, 8.4.2016)