Ein Tweet einer Studentin zu Googles Suchalgorithmus führt zurzeit zu Diskussionen auf Twitter. Der Frau fiel auf, dass eine Suche nach "unprofessional hairstyles for work" (unprofessionelle Frisuren für die Arbeit) fast nur Bilder von dunkelhäutigen Frauen ausgab. Die Studentin suchte daraufhin nach "professional hairstyles for work" (professionelle Frisuren für die Arbeit) und staunte nicht schlecht, als diese Suche ausschließlich Fotos von weißen Frauen ergab.

Ist der Algorithmus rassistisch?

Kurz nachdem die Twitter-Nutzerin ihre Nachricht veröffentlichte, verbreitete sich der Twitter innerhalb kürzester Zeit. Fast 12.000 Retweets hat die Mitteilung mittlerweile angesammelt. Viele Nutzer der Plattform diskutieren nun, ob der Suchalgorithmus von Google eventuell rassistisch oder einfach ein Spiegelbild der Gesellschaft ist.

Der Tweet der Studentin, der derzeit für Aufregung sorgt.

Wie die Bildersuche funktioniert

Googles versucht bei der Bildersuche prinzipiell zu erkennen, was oder wer auf dem Foto zu sehen ist. Dies wird durch Untertitel oder Text rund um ein Bild bestimmt. Im konkreten Fall dürfte der Suchalgorithmus einfach mit besonders vielen Bildern von Blogs, Artikeln und Pinterest-Foren gefüttert worden sein, in dem dunkelhäutige Frauen und deren Haarschnitte als Negativ-Beispiel für Frisuren am Arbeitsplatz ausgewählt wurden.

Die Bildersuche nach Mann oder Frau liefert ebenso ausschließlich Fotos von weißen Männern beziehungsweise Frauen.
Foto: Screenshot/WebStandard

Suche nach Männern ebenso einseitig

Mittlerweile ergibt die Suche nach den unprofessionellen Frisuren am Arbeitsplatz übrigens andere Ergebnisse. Der Tweet hatte dafür gesorgt, dass einige Artikeln zu dem Thema geschrieben wurden, wodurch der Suchalgorithmus diese erfasste und die gewählten Bilder anzeigt. Der britische Guardian hinterfragt trotzdem die verwendeten Algorithmen im Netz – beispielsweise ergibt eine Suche nach "Man" (Mann) ausschließlich Fotos von weißen Männern.

Guardian verortet Mängel

Der Guardian verortet hierbei noch große Lücken, was Gleichberechtigung durch das Internet angeht. Zu beschuldigen ist für sie Googles Algorithmus trotzdem nicht – er tut schließlich, was er tun soll. Allerdings wäre es für die britische Zeitung zu hinterfragen, wie die derzeitige Suche im Web funktioniert. Sollte diese Ergebnisse liefern, die wir für richtig halten oder einfach die Welt in ihrer vielseitigen Form veranschaulichen? Googles Bilder-Suche funktioniert am ehesten in dem Prinzip, dass sie Fotos liefert, die wir am ehesten sehen wollen – so das Urteil des Guardians. (red, 09.04.2016)