Buenos Aires – Ein Staatsanwalt hat nach übereinstimmenden Medienberichten in Argentinien einen Anklageantrag wegen Geldwäsche gegen die ehemalige Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner eingereicht. Nach der Aussage eines Angeklagten in Ermittlungen zu millionenschwerer Geldwäsche habe die Staatsanwaltschaft die Einbeziehung Kirchners gefordert, berichtete am Samstag die staatliche Nachrichtenagentur Telam.

Ein inhaftierter Geldgeber hatte nach Angaben des Nachrichtenportals Infobae am Freitag vor Gericht erklärt, er sei aktiv an einem Korruptionsnetz beteiligt gewesen, in dem Gelder aus staatlichen Bauaufträgen auf Konten in Belize, der Schweiz, Belgien und Spanien überwiesen worden seien.

Bauunternehmer

Der Geldgeber sagte Medienberichten zufolge, sein Auftraggeber, ein mitangeklagter Bauunternehmer mit enger Beziehung zu dem 2011 gestorbenen Ex-Präsidenten Nestor Kirchner (2003-2007) und seiner Ehefrau und Nachfolgerin Cristina Kirchner (2007-2015), habe ihm wiederholt über die Verwicklung der beiden Staatschefs in Geldwäschegeschäfte erzählt.

Anklageanträge der Staatsanwaltschaft müssen nach argentinischem Recht von dem zuständigen Richter bestätigt werden, um Ermittlungen gegen die Betroffenen aufzunehmen. Der zuständige Staatsanwalt Guillermo Marijuan will laut Telam auch gegen den langjährigen Infrastruktur-Minister Kirchners, Julio De Vido, ermitteln. (APA, 9.4.2016)