Washington – Mit einer fiktiven ersten Seite hat die Zeitung "Boston Globe" den republikanischen Bewerber um die US-Präsidentschaftskandidatur Donald Trump beim Wort genommen. Das Blatt druckte am Sonntag unter dem Datum 9. April 2017 mehrere Nachrichten – als mögliche Konsequenz eines Sieges des rechtspopulistischen Milliardärs bei der US-Präsidentenwahl im November.

"Massenabschiebungen beginnen", heißt es da mit Blick auf die von Trump angekündigte Abschiebung von mehr als elf Millionen illegalen Einwanderern. Ausschreitungen und Ausgangssperren sind die Folge. Weiter thematisiert das Blatt Krisen an den Märkten wegen drohender Handelskriege oder diplomatische Eklats.

So habe "Präsident" Trump seinen Hund, einen chinesischen Shar-Pei, nach der Pekinger First Lady Peng Liyuan benannt. Seine fiktive Antwort auf den Faux-Pas lautet: "Ich weiß nicht, warum sie so beleidigt ist, ich liebe süße Welpen und ich liebe Frauen. Ich habe doch kein Bild eines Rottweilers namens Angela Merkel getwittert."

Verstörend und unamerikanisch

Mit seiner satirischen Aktion will der "Boston Globe" nach eigenen Angaben zeigen, dass es eine "aktive und engagierte Opposition" braucht. "Donald J. Trumps Vision der Zukunft für unsere Nation ist nicht nur zutiefst verstörend, sondern zutiefst unamerikanisch". Die Republikaner sollten alle legitimen Mittel einsetzen, um Trump von der Präsidentschaftskandidatur fernzuhalten.

Trump selbst nannte die Satire bei einem Wahlkampfauftritt in Rochester im US-Bundesstaat New York "wertlos". Der Immobilienmilliardär liegt derzeit im Präsidentschaftsrennen der Republikaner in Führung. Sollte er bis zum Nominierungsparteitag im Juli in Cleveland nicht die notwendige Mindestzahl an Delegiertenstimmen zusammenhaben, hofft die Parteiführung, ihn bei einer Kampfabstimmung verhindern zu können. (APA, 11.4.2016)