Der beschmierte Kellereingang des Hauses in Bingen.

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Bingen am Rhein / Wien – Ein 26-jähriger Mann aus Syrien soll in einer Flüchtlingsunterkunft in der deutschen Stadt Bingen am Rhein in Rheinland-Pfalz einen Brand gelegt und das Gebäude mit Hakenkreuzen beschmiert haben, um von der Urheberschaft der Tat abzulenken. Das berichteten deutsche Medien am Sonntagabend unter Berufung auf das Mainzer Polizeipräsidium.

Der Mann wurde demnach am Samstagabend festgenommen. Er habe gestanden, das Feuer im Keller des Hauses entzündet zu haben. Als Motiv gab er die beengten Wohnverhältnisse in der Flüchtlingsunterkunft sowie fehlende Zukunftsperspektiven an. Er habe auf die Situation aufmerksam machen wollen und die Dimension des Brandes unterschätzt.

Das Amtsgericht erließ Haftbefehl wegen schwerer Brandstiftung. Der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Ermittler hatten Fremdenfeindlichkeit vermutet

Bei dem Brand in der Nacht auf Donnerstag wurden laut Polizeiangaben sechs Menschen leicht verletzt. Das Mehrfamilienhaus, in dem neben Flüchtlingen auch Deutsche und Saisonarbeiter wohnen, musste vorübergehend geräumt werden.

Der Vorfall hatte in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Die Polizei prüfte einen fremdenfeindlichen Hintergrund und richtete eine Sonderkommission ein. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) vermutete einen fremdenfeindlichen Hintergrund und besuchte die Flüchtlingsunterkunft. (red, 11.4.2016)