Berlin – Die deutsche "taz" hat auf der Titelseite am Montag eine Menge Buchstabensalat gezeigt. Der vierspaltige Aufmacher "Geständnis eines Linken" war weitgehend unlesbar. In Großbuchstaben war zu lesen: "Den Rest des Artikels können Sie sich schenken." Auf "taz.de" war von dem Artikel nur eine Überschrift und ansonsten Buchstabensalat zu sehen.

Freier Zugang nicht umsonst

Die in Berlin erscheinende Tageszeitung wollte damit darauf aufmerksam machen, dass freier Zugang zu unabhängigem Journalismus im Netz nicht umsonst zu haben sei. Die "taz" hat keine Paywall, appelliert aber mit Paywahl an Online-Leser, freiwillig zu bezahlen, wenn sie die Seite besuchen. Der Zeitung zufolge überweisen 7.500 Menschen monatlich einen Betrag ihrer Wahl. Das Ziel sei nun, die Zahl auf 10.000 Unterstützer zu steigern.

"taz.zahl ich bedeutet: Alle für eine. Es gibt keine Bezahlschranke für einzelne Artikel oder gar für die ganze Seite, sondern hier zahlen alle, damit die einzelne Person kostenlos lesen kann", schreibt Katrin Gottschalk, die von "missy" Ende April als stellvertetende Chefredakteurin zu Georg Löwisch in die Chefredaktion der "taz" wechselt, im taz-Blog. (APA, red, 11.4.2016)