Washington –Das Weltraumteleskop "Kepler" ist nach mehreren Tagen im Notfallmodus wieder voll in Betrieb. "Es war ein langes Wochenende für Kepler und das Team, aber das Raumfahrzeug ist wieder in Ordnung! :)", twitterten NASA-Wissenschaftler des Ames Research Center in Moffett Field (Kalifornien) am Montag.

Dass sich das Teleskop in den Notfallmodus versetzt hatte, war Wissenschaftern im Ames Research Center der US-Raumfahrtbehörde in Moffett Field bei einem routinemäßigen Kontaktversuch aufgefallen. Nähere Informationen über die Ursache des Ausfalls lagen vorerst nicht vor.

Den letzten geregelten Kontakt mit "Kepler" hatten die Wissenschafter am 4. April. Als die Kontrollstation das Teleskop drei Tage später auf das Zentrum der Milchstraße richten wollte, fiel auf, das "Kepler" in den Notfallmodus umgeschaltet hatte.

Der große Abstand zur Erde erschwert die Diagnose des Problems. "Selbst mit Lichtgeschwindigkeit dauert es 13 Minuten bis ein Signal zu der Raumsonde und zurück gelangt", erklärt Nasa-Missionsmanager Charlie Sobeck vom Ames Research Center in Mountain View.

Frühere Probleme

Es ist nicht das erste Mal, dass Kepler technische Probleme hatte: Im Mai 2013 musste die ursprüngliche Mission des Teleskops abgebrochen worden. Seitdem operiert das Teleskop im begrenzten "K2"-Modus. Wie das Wissenschaftsmagazin "Scientific American" ergänzte, habe Kepler nun kurz vor Beginn einer neuen Phase auf den Notfallmodus umgeschaltet.

In dieser Phase sollte das Teleskop über ein als "gravitational microlensing" bekanntes Verfahren Jagd auf größere Planeten in weiterer Entfernung von ihren Sternen machen. Parallel zu Kepler seien mehrere Teleskope unter anderen in Chile und Australien im Einsatz, die die Messungen des Raumfahrzeugs mit Daten von der Erde unterstützen sollen.

Der nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte "Planetenjäger" war 2009 gestartet worden, um nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zu suchen. Seitdem hat das Weltraumteleskop fast 5000 Hinweise auf Planeten gefunden, von denen mehr als 1000 bereits bestätigt wurden. Im vergangenen Jahr erspähte Kepler den bisher erdähnlichsten Planeten, er wurde "Kepler-452b" genannt. (APA, red, 11.4.2016)