Lima – In der peruanischen Hauptstadt Lima ist das örtliche Büro der panamaischen Finanzkanzlei Mossack Fonseca durchsucht worden. Bei der Razzia in der Kanzlei, die im Zentrum der Panama-Papers-Enthüllungen steht, seien zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt worden, teilte die Steuerbehörde am Montag mit. Sie sollten helfen, Vorwürfe der Steuerhinterziehung gegen Peruaner zu prüfen.

Der Sitz der Kanzlei befindet sich direkt gegenüber der Botschaft Panamas. Zeitungen aus aller Welt hatten vor einer Woche über die dubiosen Finanzpraktiken der Kanzlei berichtet, nachdem eine anonyme Quelle der "Süddeutschen Zeitung" elf Millionen Dokumente von Mossack Fonseca zugespielt hatte. Demnach nutzten offenbar Spitzenpolitiker, Sportstars und andere Prominente die Kanzlei, um Steuern zu umgehen. Zudem soll die Kanzlei auch Personen mit Kontakten zur organisierten Kriminalität und aus sanktionierten Staaten zu ihren Kunden gezählt haben.

In Peru stehen auch zwei Spender des Wahlkampfs von Keiko Fujimori auf der Liste. Die Tochter des umstrittenen Ex-Präsidenten Alberto Fujimori hatte am Sonntag die erste Runde der Präsidentenwahl gewonnen. (APA, 12.4.2016)