Ein Flughafenlöschfahrzeug der Marke Panther. Rosenbauer aus Leonding bei Linz ist Weltmarktführer in diesem Nischenmarkt.

Foto: christian stummer

Wien – Die Rosenberger AG aus Leonding bei Linz, weltweit größter Feuerwehrausrüster, erhöht nach einem Rekordjahr die Ausschüttung an seine Aktionäre. Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung wird die Dividende für 2015 von 1,20 Euro je Aktie auf 1,50 Euro angehoben. Dass dies im Jubiläumsjahr passiere – Rosenberger feiert im September den 150-jährigen Firmenbestand – sei ein glücklicher Umstand, aber so nicht geplant gewesen, gaben Unternehmenschef Dieter Siegel und Finanzvorstand Günter Kitzmüller bei der Bilanzpräsentation am Dienstag bekannt.

"Wir wollen ein gewisses Maß an Dividendenkontinuität beibehalten", sagte Siegel. Weil 2015 erstmals die 50-Millionen-Euro-Grenze beim Betriebsergebnis (Ebit) übersprungen worden ist, habe man sich zu dieser Erhöhung veranlasst gesehen. Auch sei es ein Signal an den Kapitalmarkt, dass nach Jahren der Expansion und erhöhter Aufwendungen nun die Zeit der Ernte gekommen sei.

Sonderaufwendungen

Bei einem um sechs Prozent auf 865,4 Millionen Euro erhöhten Umsatz verbesserte sich das Ebit um fünf Prozent auf 50,6 Millionen Euro. Sonderaufwendungen wie die Teilnahme an der alle fünf Jahre stattfindenden Leitmesse "Interschutz" in Hannover und Kosten wegen verspäteter Auslieferung bestellter Fahrzeuge im vierten Quartal hätten ein noch höheres Ergebnis verhindert. Heuer erwartet das Rosenbauer-Management erneut ein leicht höheres Ergebnis bei Umsatz und Ertrag.

Potenzial ortet Siegel nach Aufhebung der Sanktionen im Iran, wo Rosenbauer schon vor 40 Jahren erstmals eine Niederlassung aufgesperrt hat. Im Vorjahr sei es gelungen, einen Auftrag zur Lieferung von zwölf Panther-Flughafenlöschfahrzeugen zu akquirieren. Im Nahen Osten sei die Situation für Unternehmen wie Rosenbauer nicht zuletzt wegen der gesunkenen Rohölpreise und damit angespannter Budgetverhältnisse bei staatlichen Auftraggebern schwieriger geworden. Länder, die wie der Oman vergleichsweise hohe Förderkosten bei der Rohölproduktion haben, hätten Aufträge zurückgestellt.

Helmproduktion wird erhöht

Als "Renner" erweise sich ein neuer, von Rosenbauer designter und assemblierter Schutzhelm. Aufgrund der großen Nachfrage werde man die Stückzahl heuer um 50 Prozent auf etwa 60.000 Einheiten erhöhen. Die Schutzschale stammt von einem Unternehmen aus dem Linzer Raum, das "Innenleben des Helms von Textillieferanten. Die Marge sei bei Helmen und anderen Ausrüstungsgegenständen um einiges höher als bei Löschfahrzeugen, sagte Siegel. Letztere aber brächten das Volumen.

Größere Zukäufe schloss Siegel für heuer aus, möglich sei, dass man den einen oder anderen Systemlieferanten kaufe, um die Wertschöpfungstiefe zu erhöhen. Die Investitionen werden nach Jahren der Offensive auf ein "Normalmaß" in Höhe der Abschreibungen zurückgeführt. Rosenbauer beschäftigte zum Jahresende 3.086 Mitarbeiter, davon etwa 1.400 in Österreich. Zusätzlich stützt man sich auf etwas mehr als 200 Leiharbeiter, um Spitzen in der Produktion auszugleichen. (Günther Strobl, 12.4.2016)