Die Entführung einer Egyptair-Maschine Ende März endete unblutig, der Entführer ergab sich nach einigen Stunden den Einsatzkräften in Zypern. Trotzdem, so argumentiert er, droht ihm in Ägypten die Todesstrafe. Daher sucht er nun um Asyl in Zypern an.

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Nikosia – Mit der Einreichung eines Asylantrags in Zypern will der Entführer des EgyptAir-Flugzeugs seine Auslieferung nach Ägypten verhindern. Der Antrag des 58-jährigen Ägypters werde geprüft, allerdings liefen die Vorbereitungen für seine Auslieferung parallel weiter, sagte ein zyprischer Behördensprecher am Dienstag.

Medienberichten zufolge begründet der Entführer seinen Asylantrag damit, dass ihm in seiner Heimat die Todesstrafe drohe. Zypern hat dem Auslieferungsantrag Ägyptens bereits im Grundsatz zugestimmt. Den Berichten zufolge verlangt es aber eine Zusicherung Ägyptens, den Ausgelieferten nicht zum Tode zu verurteilen.

Psychisch instabil

Der Ägypter hatte Ende März einen Airbus A320 der Fluggesellschaft EgyptAir auf einem Inlandsflug zwischen Alexandria und Kairo in seine Gewalt gebracht und nach Zypern entführt. Nach stundenlangen Verhandlungen konnten alle Passagiere und Besatzungsmitglieder das Flugzeug unbeschadet verlassen, der Luftpirat wurde festgenommen.

Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Behörden aus. Die zyprischen Behörden bezeichneten den Mann als "psychisch instabil". Mit der Entführung habe er offenbar ein Wiedersehen mit seiner zyprischen Ex-Frau erzwingen wollen. (APA, 12.4.2016)