Venezuelas Präsident Nicolás Maduro mit dem Bild eines Opfers der Gewalt bei Protesten 2014. Die Opposition wirft seiner Regierung vor, mit einer geplanten Wahrheitkommission die wahren Hintergründe der Gewalt vertuschen zu wollen.

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Caracas – Eine Wahrheitskommission soll die gewalttätigen Proteste gegen die venezolanische Regierung im Frühjahr 2014 aufklären. Bei den Ausschreitungen kamen 43 Menschen ums Leben, über 800 weitere wurden verletzt. Ziel der Kommission sei, das Leid der Opfer anzuerkennen und künftige Staatsstreichversuche zu verhindern, sagte Präsident Nicolás Maduro bei der Gründung am Dienstag.

Die Opposition lehnte eine Beteiligung an der Kommission ab, weil sie nicht offiziell eingeladen worden sei. "Die Polarisierung ist nicht der Weg. Die Wahrheitskommission steht für den Weg des Friedens, nicht des Krieges", sagte der Generalsekretär der südamerikanischen Staatengemeinschaft Unasur, Ernesto Samper.

Seit dem Sieg der Regierungsgegner bei der Parlamentswahl im Dezember stehen sich Opposition und Regierung in Venezuela unversöhnlich gegenüber. Am Montag kassierte das Verfassungsgericht ein Amnestiegesetz für inhaftierte Oppositionelle. Das Gesetz wäre unter anderem dem prominenten Regierungsgegner Leopoldo López zugute gekommen, der wegen angeblicher Verstrickung in Gewalt bei Protesten in Haft sitzt. (APA, 12.4.2016)