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Im Jahr 2012 landete Erik Prince auch in Österreich.

Foto: REUTERS/Larry Downing

Er hatte schon viele internationale Geschäftspartner: Erik Prince arbeitete bereits mit der CIA, dem Pentagon und dem US-Außenministerium zusammen. Nun wurde über die Aufdeckerplattform "The Intercept" bekannt, dass er auch mit der Wiener Neustädter Firma Airborne Technologies Geschäfte machte.

Der 46-jährige US-Amerikaner war Gründer des höchst umstrittenen Militärdienstleisters Blackwater, der zahlreiche Einsätze in Krisengebieten wie Irak, Afghanistan und Somalia durchführte. Mit dieser privaten Schattenarmee machte Prince lange Zeit sehr gute Geschäfte: Von 2001 bis 2007 erhielt Blackwater Aufträge für mehr als eine Milliarde Dollar von der US-Regierung. Reich war der ehemalige US-Marinesoldat schon vorher: Er hatte die milliardenschwere Automobilzulieferfirma Prince Machine Corporation von seinem Vater übernommen, die er 1996 verkaufte. Der überzeugte Republikaner und Katholik hat sieben Kinder. Seine erste Frau starb 2003 an Krebs, mit seiner zweiten Frau lebt er in Abu Dhabi.

Ab September 2007 ging es für Blackwater abwärts. Der Firma wurde die Lizenz für den Irak entzogen, da die Söldner in Bagdad nach einem angeblichen Angriff auf ihren Konvoi 17 Zivilisten getötet hatten. Infolge der Untersuchungen hat Prince 2010 seine Anteile an der in Xe Services umbenannten Firma, die heute Academi heißt, verkauft.

Alternativen

Seinen Ambitionen auf kriegerischem Gebiet tat dies keinen Abbruch. Er versuchte weiterhin, eine effiziente Alternative zum staatlichen Militär zu finden. Er bildete Somalier für den Antipirateneinsatz im Golf von Aden aus. Danach versuchte er, Prototypen paramilitärischer Kampfflugzeuge zu entwickeln.

Im Jahr 2012 landete Prince auch in Österreich. Zunächst war er in Eisenstadt gemeldet und bekundete dort Interesse an einem heimischen Flugzeughersteller. Danach verschwand er wieder und tauchte erst ein Jahr später in Neusiedl am See auf. Hier war er ab 2013 auch gemeldet.

An den Antrittsbesuch gemeinsam mit Anwalt und Bodyguards erinnert sich Bürgermeister Kurt Lentsch im STANDARD-Gespräch: "Er wollte im Burgenland wohnen, weil es ihm hier so gut gefiel und er mit den Kindern auf dem Neusiedler See segeln konnte." Danach will er ihn aber nie wieder gesehen haben. Im Melderegister scheint Prince aktuell nicht mehr auf. Welche Geschäfte er in Wiener Neustadt genau machte, wird noch untersucht. (Rainer Schüller, 13.4.2016)