Straßburg – EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat im Streit um eine Strafverfolgung des deutschen Satirikers Jan Böhmermann wegen seiner umstrittenen Satire über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan Unverständnis geäußert. Er könne nicht nachvollziehen, dass der deutsche Botschafter "wegen einer zugegebenermaßen unmöglichen Satire einbestellt wird", sagte Juncker am Mittwoch in Straßburg.

"Das bringt die Türkei nicht näher an uns heran, sondern entfernt uns voneinander", sagte Juncker vor dem Europaparlament. Juncker versicherte, so sehr die EU die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingskrise schätze, so unverändert bleibe die Haltung der EU bei Grundwerten. Wenn sich die Türkei in den Beitrittsverhandlungen auf die EU zu bewege, werde er dies begrüßen, so Juncker. (APA, 13.4.2016)