Es hat nicht sollen sein für PSG und Zlatan Ibrahimovic (re).

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Manchester – Manuel Pellegrini hatte gut lachen. Auf seiner Abschiedstour als Trainer von Manchester City darf der Chilene mit den "Citizens" weiter vom großen Coup träumen. Nach dem gewonnenen Duell der "Scheich-Clubs" mit Paris St. Germain steht City erstmals im Halbfinale der Champions League. Bei den Franzosen war der Ärger über das vierte Viertelfinal-Aus in Folge hingegen groß.

Der Belgier Kevin De Bruyne traf beim 1:0 der Hausherren am Dienstagabend in der 76. Minute entscheidend und avancierte so zum "Special K" (Daily Mail) für die Engländer. Bereits beim 2:2 im Hinspiel hatte der im vergangenen Sommer um 75 Millionen Euro von Wolfsburg geholte Mittelfeldmann einen Treffer erzielt. Zumindest in Manchester macht De Bruyne nun Englands Legende Kevin Keegan den Titel als "King Kev" streitig.

Nur ein Höhepunkt in Halbzeit eins

Der 24-jährige Rekordeinkauf von City untermauerte die Ambitionen der Himmelblauen nach Schlusspfiff. "Wir sind noch nicht am Ziel. Es sind noch zwei Spiele bis ins Finale, und wir werden alles dafür geben", betonte De Bruyne. Er bügelte mit seinem Treffer auch den Patzer von Teamkollege Sergio Aguero aus, der in der 29. Minute die Möglichkeit vom Elferpunkt halbherzig liegen gelassen hatte.

Der vergebene Elfmeter war der einzige Höhepunkt in der nahezu ereignislosen ersten Spielhälfte. Paris war unter Zugzwang, City hielt aber mit guter Organisation und wenig riskantem Spiel dagegen. "Wir haben wie eine große, gereifte Mannschaft gespielt", befand Pellegrini, der mit Saisonende den Trainersessel für Noch-Bayern-Coach Pep Guardiola räumen muss.

Verabschieden könnte sich der 62-Jährige im besten Fall also mit der Champions-League-Trophäe. "Wenn wir so wie gegen PSG spielen, dann haben wir gegen jede Mannschaft eine Chance", meinte Pellegrini, der vor zehn Jahren bereits mit Außenseiter Villarreal im Halbfinale gestanden war.

Erfolgsgarant für City war auch Englands Teamtorhüter Joe Hart, der vor allem bei einer Freistoß-Parade gegen Zlatan Ibrahimovic kurz nach der Pause sein Können zeigte. Der Schwede traf zwar kurz vor Schluss doch noch, allerdings zählte der Treffer wegen Abseitsposition nicht. Insgesamt zeigte der Star-Stürmer jedoch in einem wichtigen Spiel wieder einmal zu wenig von seiner Extraklasse.

"Ich denke, wir sind eigentlich eine bessere Mannschaft, aber wir haben heute Abend verloren und wir hatten zuhause 2:2 gespielt, daher alles Gute Manchester City", meinte Ibrahimovic. Trotz einer Vielzahl nationaler Titel in den Niederlanden, Italien, Spanien und Frankreich wartet "Ibra" mit 34 Jahren noch immer auf seinen ersten Titel in der Champions League. Sein Vertrag bei PSG läuft im Sommer bekanntlich aus.

Blanc nimmt Schuld auf sich

Bei Frankreichs Liga-Dominator weitermachen wird Trainer Laurent Blanc. Der französische Weltmeister von 1998 war laut eigenen Angaben über das Aus enttäuscht und verärgert. "Wir waren einfach in beiden Spielen nicht effizient genug und haben den Preis dafür bezahlt." Er übernehme die volle Verantwortung, betonte Blanc mehrmals. "Ich nominiere die Mannschaft, ich bestimme die Taktik", sagte der seit 2013 beim Verein arbeitende Coach.

In Paris wurde das vierte Scheitern des Meisters en suite mit Bestürzung aufgenommen. "Was für ein Fiasko!" schrieb "L'Equipe" in dicken Lettern auf der Titelseite. Für Frankreich schaffte damit weiterhin Olympique Lyon als bis dato letzter Ligue-1-Vertreter 2010 den Sprung in die Vorschlussrunde der Königsklasse. (APA/Reuters, 13.4.2016)