Multi-Asset-Fonds investieren auf der Suche nach Ertrag quer durch das Gemüsebeet.

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Wien – Not macht bekanntlich erfinderisch, da macht die Fondsbranche keine Ausnahme. Wenn Anleihen kaum Zinsen abwerfen und die Aktienmärkte Hochschaubahn fahren, sind neue Ansätze gefragt – beziehungsweise die Weiterentwicklung bestehender. Multi-Asset lautet ein Zauberwort, das sich auch bei Anlegern immer größerer Beliebtheit erfreut. Dabei stellen solche Produkte genau genommen eine neue Ausbaustufe des Konzepts von klassischen Mischfonds dar, die quer durch alle Finanzmärkte investieren.

Dabei besteht jedoch eine Vielzahl an Ausgestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich Strategie und Zugang. "Es geht hauptsächlich um Diversifizierung", erläutert John O'Toole, der die Multi-Asset-Lösungen des Fondsanbieters Pioneer leitet. Gemäß dem Ansatz seines Hauses veranlagen verschiedene Teams mit unterschiedlichen Investmentzugängen an diversen Märkten – und das weitgehend voneinander unabhängig. Dadurch komme es nicht nur zu einer Streuung unter den Assetklassen, sondern auch der Investmentstrategien. "Das soll viele verschiedene Ideen hervorbringen", erklärt O'Toole. "Dadurch gelangt man zu einem stark diversifizierten Portfolio."

Um die Schwankungsfreudigkeit des Produkts zu dämpfen, dürfen die einzelnen Anlagen nur in einer engen Bandbreite gehalten werden. Wobei der Spielraum nach unten nur halb so groß ist wie für Gewinnbringer, bevor die Position aufgelöst werden muss. "Das ist langsam und langweilig – aber genau das soll es auch sein", erklärt O'Toole die Auswirkungen dieser Selbstbeschränkung auf die Wertentwicklung. (aha, 16.4.2016)