Leoben -Ein obersteirisches Elternpaar muss sich in eineinhalb Wochen wegen des Verdachts des Quälens ihres Säuglings im Straflandesgericht Leoben verantworten. Der Vater hat das Kind bei von ihm als "Maschinenpistolenspiel" bezeichneten Vorfällen schwer verletzt. Die Mutter hatte das Ganze auch noch mit ihrem Mobiltelefon gefilmt. Das Baby erlitt unter anderem Serienrippenbrüche, teilte das Gericht mit.

Der Vater des Kindes hatte mit dem Säugling in den ersten beiden Monaten nach der Geburt wiederholt dieses "Spiel" durchgeführt, bei dem er das Baby an den Armen und Beinen ergriff und mehrfach zusammendrückte und auseinanderzog sowie das Neugeborene schüttelte. Zumindest 17 Sekunden lang imitierte der Vater damit das Repetieren und die Abgabe von Schüssen aus einem Maschinengewehr.

Das Baby erlitt dabei einen Bruch des rechten Schienbeines sowie Frakturen bei mehreren Rippen. Die Mutter hatte den Vater nicht von seinen Handlungen abgehalten, im Gegenteil: Einmal forderte sie ihn sogar zum Spiel mit dem Säugling auf und filmte die Misshandlung. Für den Prozess am 25. April ist neben den Eltern auch ein medizinischer Sachverständige geladen. Den Obersteirern drohen drei Jahre Haft. (APA, 14.4.2016)