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Einsatzkräfte wurden von Schaulustigen behindert (Symbolbild).

Foto: DPA/Rinklef

Ein Vorfall in der deutschen Stadt Hagen sorgt für Entsetzen. Hunderte Schaulustige sollen einen Rettungseinsatz blockiert haben, weil sie mit ihrem Smartphone Bilder und Videos des Unfalls machten.

Eine Zehnjährige hatte offenbar trotz einer roten Ampel die Straße überquert, wurde angefahren und schwer verletzt. Kurz darauf bildete sich eine Menschentraube, die immer weiter anwuchs – und begann, das Ganze festzuhalten.

Opfer trotz Abdeckung gefilmt

"Polizisten in der Absperrung habt ihr gefragt, ob sie mal an die Seite gehen können, damit ihr besser filmen könnt. Unfassbar!", schrieb die Polizei NRW Hagen auf Facebook. Die Feuerwehr begann sogar die Verletzte mit weißen Tüchern abzudecken, um ihre Privatsphäre zu schützen. Daraufhin sollen Schaulustige versucht haben, über die Tücher zu filmen. "Das ist wirklich der Gipfel der Skrupellosigkeit", kommentierte die Polizei. Sie meint, dass sich Gaffer "schämen" sollten. "Lasst zukünftig die Smartphones in der Tasche und geht einfach weiter."

Tausende Kommentare

Der Beitrag der Polizei sorgt für heftige Debatten in sozialen Medien. Er wurde mittlerweile mehr als 41.000-mal geteilt, mehr als 7.000 Kommentare finden sich allein unter dem Originalbeitrag. Dabei sind viele Nutzer wütend über das Verhalten ihrer Mitmenschen. Einig sind sich die meisten darin, dass es sich wohl um keinen Einzelfall handelt. Sie fordern eine gesellschaftliche Diskussion über Privatsphäre und Smartphone-Aufnahmen. (red, 15.4.2016)