Wer auf der Westautobahn Mondsee passiert, hat sie direkt vor Augen: zwei mächtige Radarkuppeln am Kolomansberg, die zur "Goldhaube", der militärischen Luftraumüberwachung Österreichs, gehören. Über den Kolomansberg führt zugleich die schönste Wanderung vom Irrsee alias Zeller See zum Mondsee. Trotz Waldreichtum bietet sie viele Ausblicke und – ein wenig wie auf einer Zeitreise – kulturgeschichtliche Einblicke in die Vergangenheit.

Zu Beginn gibt es die Land-Art-Skulptur "Phyllotaxis" zu bewundern, einen überdimensionalen Schnitt durch eine Stangensellerie. Zugegeben, das klingt wenig glamourös. Aber der Clou daran ist, dass der dahinterliegende Irrsee die Form des Kunstwerks wiederholt – was zumindest Fantasiebegabte erkennen.

Kolomanskirche
Foto: www.mondsee.at

Die Kolomanskirche knapp unterhalb des Gipfels stammt aus dem Jahr 1742 und gilt als älteste Holzkirche Österreichs. Und am Endpunkt, in Mondsee, ist man bei Pfahlbauten aus der Jungsteinzeit angelangt, die heute zum Unesco-Welterbe gehören. Das Pfahlbaumuseum sowie ein frei zugänglicher Pavillon am See informieren darüber.

Aller Anfang ist Asphalt

Am Anfang der Tour bleibt uns ein kurzer Straßenabschnitt auf Asphalt nicht erspart: Vom Gasthof Kasten geht es, zunächst noch ohne Markierung, 1,3 Kilometer auf der Straße nach Nordwesten – beziehungsweise auf einer Anhöhe rechts zur Land-Art-Skulptur. Vor dem Gasthof Pöllmann links auf den Güterweg Hof, 100 Meter danach wieder links – den Tafeln "Irrseeweg" folgen.

Irrsee Panorama
Foto: www.mondsee.at

Nun auf der Straße nach Vorderau. Dort rechts – Tafel "Kolomansberg" – und nach rund 250 Metern links – Markierungspfeil – zu einem Haus, wo Markierungen beginnen. Diesen folgen wir bis zu einer Asphaltstraße, die wir bergauf zum Gasthof Hochsern (723 m) nehmen; auf der Forststraße Kolomansberg zur Schlepplift-Bergstation, dort links und – gut auf die Markierungen achtend – längere Zeit bergan mit zwei Straßenquerungen zu einer Wegkreuzung (rund 990 m). Hier links hinunter in einen Sattel und jenseits davon auf teilweise steilem, nur bei Trittsicherheit ratsamen Weg hinauf zur Kolomanskirche (1.098 m). Die letzten Meter zum Gipfel des Kolomansberg bleiben uns verwehrt: militärisches Sperrgebiet.

Blick auf den See und Schafberg vom Almeidapark
Foto: www.mondsee.at

Von der Kirche 50 Meter die Asphaltstraße hinunter. In der ersten Kurve – Wegtafel – geradeaus weiter auf einen Wanderweg. Nun rund eine Stunde am Kolomansberg-Südostrücken hinunter – auf die Markierungen achten! – bis zu einer Wiese mit Marterl (rund 675 m). Beim Bauernhof links, zum nächsten Gehöft und auf der Straße zum Gasthof Leidingerhof.

Weiter bergab, unter der Autobahn durch und nach 100 Metern links. An mehreren Häusern vorbei zu einem ehemaligen Fabriksgelände. Dort rechts und auf der Hierzenbergerstraße ins Zentrum von Mondsee. Bei "Blumen Steininger" links in die Rainerstraße bis zum Marktplatz. Dort links zum Pfahlbaumuseum oder rechts zum Pfahlbau-Infopavillon am See.

Rückfahrt zum Ausgangspunkt vom Busterminal in der Franz-Kreutzberger-Straße oder im Taxi. (Uwe Grinzinger, 15.4.2016)