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Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist meist die Folge von jahrelangem Rauchen. Nur 20 Prozent der Betroffenen wissen, dass sie erkrankt sind.

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"Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) wird 2020 die dritthäufigste Todesursache in der westlichen Welt darstellen, hat die Weltgesundheitsorganisation berechnet. In Österreich liegt die Häufigkeit bei zehn Prozent unter den über 40-Jährigen. Rund 400.000 Österreicher haben eine behandlungsbedürftige COPD. Bis 2030 werden es etwa 540.000 Menschen sein", sagte Otto Burghuber, Abteilungsvorstand am Otto-Wagner-Spital in Wien.

Österreich hat demnach ein beachtliches Problem mit der typischen Raucherkrankheit COPD. Nur 20 Prozent der Fälle sind diagnostiziert. Eine Diagnose sei aber die Voraussetzung für Therapie und Rehabilitation, hieß es kürzlich beim Gesundheitsforum Seitenstetten "Praevenire".

Die COPD ist in den allermeisten Fällen durch langjähriges Rauchen bedingt. Die Entwicklung beginnt zumeist mit chronischer Bronchitis und einer chronischen Entzündung der Bronchien. Es kommt zu einer schnellen Abnahme der Lungenfunktion, was schließlich bis zum Lungenemphysem führen kann.

Zu wenig Betten für Rehabilitation

Entscheidend wäre eine frühzeitige Feststellung der Erkrankung, um die ständige Verschlechterung durch eine antientzündliche und Bronchien-erweiternde medikamentöse Therapie möglichst zu bremsen.

Ein Problem ist in Österreich auch die Rehabilitation für COPD-Patienten, bei denen mit einem speziellen Training sowie Schulungsmaßnahmen eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Steigerung der Leistungsfähigkeit erreicht wird. Laut Valerie Nell-Duxneuner, ärztliche Leiterin des Klinikum Peterhof in Baden bei Wien, existieren in Österreich nur 545 Betten für eine stationäre Rehabilitation für diese Patienten. Das sei eine massive Unterversorgung sagte sie. Seit Jahren wird in diesem Bereich in Österreich auch der Aufbau ambulanter Rehabilitationseinrichtungen gefordert.

Im Rahmen der Diskussionen beim Gesundheitsforum Seitenstetten soll in der oberösterreichischen Gemeinde Haslach (rund 2.500 Einwohner) unter dem Titel "Durchatmen in Haslach" ein begleitend evaluiertes Programm zur Lungengesundheit gestartet werden. So zum Beispiel sollen Sportvereine, Schulen, Feuerwehr etc. mitarbeiten. Es soll auch ein eigenes Spirometrie-Programm zur Entdeckung von Lungenfunktionsstörungen geben. Auch die Rauchertherapie soll intensiviert werden. (APA, 15.4.2016)