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Deutschlands Geheimdienst hält es für möglich, dass Russland hinter den Snowden-Veröffentlichungen steht. Snowden selbst floh nach den Publikationen ins Moskauer Exil.

Foto: AP / Marco Garcia

Berlin/Moskau – Deutsche Geheimdienstchefs halten ein Mitwirken des Kreml und russischer Agenten bei den Veröffentlichungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden für möglich. "Es ist sehr auffällig, dass er ausgerechnet Unterlagen über die Zusammenarbeit der NSA mit dem BND oder dem englischen Geheimdienst GCHQ veröffentlicht hat", sagte der Präsident des deutschen Bundesnachrichtendiensts (BND), Gerhard Schindler, dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Lebenslange Haftstrafe droht

Der Präsident des deutschen Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, ergänzte in dem Doppelinterview: "Der Verrat der Geheimdienstunterlagen ist ein Versuch, einen Keil zwischen Westeuropa und die USA zu treiben – den größten seit dem Zweiten Weltkrieg."

Snowden befürchtet nach seinen Veröffentlichungen über die Spionagepraxis des US-Geheimdiensts National Security Agency (NSA) eine lebenslange Haftstrafe in den USA. Seit 2014 lebt er in Russland im Exil. (APA, 14.4.2016)