SIM-Karten sollen in Zukunft nicht mehr anonym erhältlich sein.

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Im Maßnahmenkatalog "Handlungsbedarf – Terroristenbekämpfung" will die deutsche Bundesregierung auch anonyme SIM-Karten verbieten. Auch Prepaid-SIM-Karten sollen dadurch nur gegen Vorlage eines Ausweises und Angabe der Adresse hergegeben werden.

Automatisierte Suche soll Terrorverdächtige aufspüren

Telekomanbieter sollen zur Aufnahme dieser Daten verpflichtet werden. Eine automatisierte Suche soll es Sicherheitsbehörden dann ermöglichen, deren Bestandsdaten zu durchforsten, um Terrorverdächtige aufzuspüren.

Diese soll auch in der Lage sein, mit unvollständigen oder abweichenden Namen und Schreibweisen operieren zu können. Denn bisher scheiterten viele Abfragen daran, dass den Behörden die genaue Schreibweise eines Namens nicht bekannt war, berichtet die Pressetext Nachrichtenagentur.

Höchstgrenze soll Unbeteiligte schützen

Eine bisher noch unbekannte Höchstgrenze der gemeldeten Treffer der Suche ist jedoch geplant, um Unbeteiligte zu schützen. Datenschutzexperten hatten bereits die 2013 eingeführte Bestandsdatenauskunft in ihrer bisherigen Form scharf kritisiert.

Das Vorhaben, anonyme SIM-Karten zu verbannen, entstand wohl nicht zufällig. Denn während das FBI nach den Anschlägen in San Bernardino durch ein mittlerweile geknacktes iPhone auf weitere Hinweise hofft, sollen bei der Planung der Anschläge in Paris vor allem billige Wegwerf-Handys mit Prepaid-SIM-Karten verwendet worden sein. In Österreich liegen keine derartigen Pläne vor. (fps, 15.4.2016)