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Die ukrainischen Behörden führten die wiedergefundenen Gemälde am Donnerstag vor.

Foto: Reuters

Kiew – Vier der in der Ukraine aufgetauchten gestohlenen niederländischen Gemälde befinden sich nun in den Händen der Regierung. "Wir haben heute Nachmittag zwei weitere Gemälde erhalten", sagte Außenminister Pavlo Klimkin am Donnerstagabend bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem niederländischen Botschafter in Kiew. Wie seine Regierung seit März an die Werke gelangte, sagte er nicht.

Sie hätten sich in den Händen "krimineller Gruppen" befunden, sagte Klimkin lediglich. Im vergangenen Jahr waren 24 Gemälde aus dem 17. Jahrhundert in der Ukraine wieder aufgetaucht, die zehn Jahre zuvor aus einem Museum in den Niederlanden gestohlen worden waren.

Kunsthistoriker sollen vermitteln

Zwei Männer, die sich als Mitglieder einer nationalistischen Miliz ausgaben, meldeten sich laut dem Museum im Sommer bei der niederländischen Botschaft in Kiew und gaben an, die Gemälde in einer Villa in der umkämpften Ostukraine gefunden zu haben.

Die niederländische Regierung beauftragte einen Kunsthistoriker, der den Rückkauf der Gemälde vermitteln sollte. Die Verhandlungen scheiterten aber, weil die beiden Männer nach Abgaben des Raubkunstexperten Arthur Brand eine "völlig unrealistische" Vorstellung vom Wert der Gemälde hatten. Wegen ihres schlechten Zustands seien die Bilder mittlerweile nur noch eine halbe Million Euro wert.

Die Kunstwerke von Jan Linsen, Jan van Goyen, Jacob Waben und anderen niederländischen Meistern waren 2005 aus dem Westfries-Museum in der Kleinstadt Hoorn in Nordholland gestohlen worden. Ihr Gesamtwert war damals auf zehn Millionen Euro geschätzt worden. (APA, 15.4.2016)