Washington – Die USA haben neun Gefangene aus dem Lager Guantanamo Bay nach Saudi-Arabien entlassen, wie das Pentagon am Samstag mitteilte. Damit werden noch 80 Männer in der US-Einrichtung auf Kuba festgehalten. Nach Angaben der "New York Times" stammen die jetzt transferierten Häftlinge aus dem Jemen, konnten aber wegen der instabilen Lage in dem Land nicht dorthin zurückgeschickt werden.

Wie es weiter hieß, hatten sich die USA bereits seit Jahren darum bemüht, Saudi-Arabien zur Aufnahme der Männer zu bewegen. Der entscheidende Durchbruch sei dann im Vorfeld des bevorstehenden Besuches von Präsident Barack Obama in dem Land gelungen. Obama wird am kommenden Mittwoch in Riad erwartet.

Der Präsident bemüht sich seit langem um eine Schließung des Lagers, ist aber bisher an massivem Widerstand im Kongress gescheitert. Um die Einrichtung dicht zu machen, müsste ein Teil der noch verbliebenen Gefangenen, die weiter als Sicherheitsrisiko gelten und daher nicht freigelassen werden sollen, auf US-Boden verlegt werden. Dagegen sperren sich vor allem die Republikaner. (APA, dpa, 16.4.2016)