Wien – Seit dem Vorjahr gelten auch für die Wiener Spitalsärzte neue Arbeitszeiten. Die geltende Neuregelung sieht vor, dass Mediziner bis zu 48 Stunden pro Woche im Einsatz sein dürfen. "Dank" exakter Zeitaufzeichnung (was zuvor nicht nötig war, Anm.) stiegen die Kosten, laut einem "Presse"-Bericht sogar um 30 Prozent.

Laut dem Bericht, der sich auf interne Mails stützt, will der Krankenanstaltenverbund nun ein "Überstundenverbot" verhängen. Die Ärztekammer warnt prompt erneut vor Leistungseinschränkungen.

Der KAV wolle bei Mehrausgaben auf die Bremse treten und die 40-Stunden-Woche etablieren, wird vermutet. Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres warnt sogar vor Einschränkungen bei den ärztlichen Leistungen. Der KAV hätte schon vorher wissen können, dass die Kosten steigen würden, so Szekeres gegenüber Ö1.

KAV dementiert

Im KAV weist man die Vorwürfe zurück. In einer Stellungnahme ist von einer "bewussten Falschmeldung" die Rede. Denn: "Überstunden, sofern sie notwendig bzw. angeordnet sind, werden selbstverständlich geleistet und auch abgegolten", heißt es.

"Auf Basis des neuen Gehaltsmodells fallen mitunter mehr Überstunden an, da im alten Modell Überstunden über die Nachtdienstpauschale mitabgegolten und nicht einzelverrechnet wurden. In einigen Bereichen wurden überproportional viele Überstunden aufgebaut, dieser Entwicklung wird von Seiten der Geschäftsführung entgegen gewirkt und in den Normalbereich zurückgeführt", wird in der Stellungnahme ausgeführt. Dass es bei der Umstellung auf ein neues System zu "einzelnen Umstellungsproblemen" kommen könne, sei klar, befindet der KAV.

Wobei in der Stellungnahme versichert wird: "Es gibt keine Leistungsreduktion. Der mitverantwortliche Tätigkeitsbereich (Blutabnehmen etc.) wurde von der Pflege übernommen." Auch neues Verwaltungspersonal würde die Ärzte entlasten. (red, APA, 18.4.2016)