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Bremen ist die Wundertüte der Saison in Deutschland. Das weiß niemand besser als Pep.

Foto: Reuters/Dalder

München – Vor der Meisterschaft in der deutschen Fußball-Bundesliga und dem Champions-League-Halbfinale will Bayern München noch schnell das Pokal-Endspiel klarmachen. Werder Bremen kommt fünf Wochen nach einem heftigen 0:5 als krasser Außenseiter und in einer verzwickten Lage zum Pokal-Halbfinale am Dienstag (20.30 Uhr/live ARD und Sky) nach München.

Bremen hofft ein Fußball-Wunder, der Top-Favorit FC Bayern kann im Pokal-Halbfinale aber eigentlich nur über eigenen Hochmut und Schlendrian stürzen. Pep Guardiola warnte seine Stars darum eindringlich vor möglichen Fehleinschätzungen des Gegners und einer laschen Herangehensweise. "Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit gegen Schalke, dann bye, bye Pokal", prophezeite der Startrainer.

Bremen am 16. Tabellenplatz zu messen oder am locker-leichten 5:0 vor wenigen Wochen in der Bundesliga gegen eine Werder-Truppe ohne Leistungsträger wie Clemens Fritz, Zlatko Junuzovic und Claudio Pizarro, wäre "ein großer Fehler", betonte Guardiola. K.o.-Spiele seien stets speziell: "In einem Spiel kann alles passieren. Ich bin mir sicher: Werder Bremen kann bei Bayern München gewinnen!"

Ziel: Geiles Finale

Diesen Glauben wollen die Hanseaten in der Münchner Arena zeigen. "Mainz hat dort auch gewonnen, warum soll nicht ein Wunder passieren?", sagte Werder-Coach Viktor Skripnik. Die Bremer sind schließlich Pokalspezialisten, in den Runden zuvor überraschten sie mit furiosen Auswärtssiegen in Mönchengladbach (4:3) und gegen Bayer Leverkusen (3:1). Und das im Abstiegskampf so wichtige 3:2 gegen den VfL Wolfsburg am Samstag, bei dem Zlatko Junuzovic drei Tore vorbereitete und auch Florian Grillitsch durchspielte, hat den Norddeutschen Mut gemacht.

"Wir kommen mit großer Moral und mit großem Schwung nach München", versicherte Torjäger Claudio Pizzarro. "Ein Pokalfinale ist geil", sagte der Peruaner, der in seiner stolzen Karriere sechsmal den DFB-Pokal in Händen hielt und die Schwächen bei seiner ehemaligen Mannschaft genau zu kennen glaubt.

Trainer-Kollege Skripnik steckt in einer verzwickteren Lage. Nur drei Tage nach der Herkulesaufgabe in München muss Bremen im Nord-Derby beim Hamburger SV antreten. Da geht es um den Bundesliga-Verbleib. Ungeachtet dessen betonte der Werder-Trainer: "Wir werden mit unserer stärksten Mannschaft antreten. Ein Halbfinale schenkt man nicht ab. Wir glauben an uns und wollen etwas Gutes machen", betonte Skripnik. (APA, 18.4.2016)