Haftstrafe/Kämpfe/Konflikte/Ukraine/Russland – Gegen russischen Protest

Kiew – Gegen russischen Protest hat ein ukrainisches Gericht zwei angebliche russische Soldaten zu je 14 Jahren Haft verurteilt. Sie sollen im Kriegsgebiet Donbass für moskautreue Separatisten gekämpft haben. Die Richter in Kiew befanden die Männer am Montag für schuldig, an einer "aggressiven Kriegführung" sowie der "Verübung von Terrorakten" im Konfliktgebiet beteiligt gewesen zu sein.

Beobachter gehen davon aus, dass die Männer gegen die in Russland inhaftierte Ukrainerin Nadeschda Sawtschenko ausgetauscht werden könnten. Die Pilotin war im März zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Die Führungen in Kiew und Moskau schließen einen Austausch nicht aus.

Anwalt umgebracht

Die Russen Jewgeni Jerofejew und Alexander Alexandrow waren im Mai 2015 bei der Stadt Schtschastja im Gebiet Luhansk gefangen genommen worden. Erste Geständnisse, sie hätten als Angehörige der russischen Armee für die moskautreuen Aufständischen gekämpft, widerriefen sie später. Sie hätten ihren Dienst quittiert, bevor sie sich den Separatisten angeschlossen hätten, hieß es. Im März war einer ihrer Anwälte unter bisher ungeklärten Umständen umgebracht worden. Dies verzögerte den Prozess.

Die Staatsanwaltschaft hatte 15 Jahre Gefängnis gefordert. Die Verteidigung kündigte an, das Urteil anzufechten. (APA, 18.4.2016)