Wien – Unter wehenden Österreichfahnen demonstrierten die Freiheitlichen am Montagabend gegen ein Flüchtlingsquartier im 21. Wiener Gemeindebezirk. Das Zentrum soll Platz für 600 Schutzsuchende bieten. FPÖ-Wien Klubobmann Johann Gudenus nutzte die aufgeheizte Stimmung auf der Kundgebung am Floridsdorfer-Spitz für eine Wahlkampfrede auf den blauen Bundespräsidentschaftskandidaten: "Sagen wir Ja zu einem Wien in dem wir uns wohl fühlen. Sagen wir Ja zu uns. Ja zu Norbert Hofer."

derstandard.at/von usslar

Hauptredner, FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, kritisierte vorab im Gespräch mit dem Standard die "Willkommenskultur" der rot-grünen Stadtregierung. In Wien herrsche ein "Notstand", die Politik habe die Verantwortung dafür zu tragen.

Den rund 350 blauen Anhängern standen laut Polizei in etwa 500 Gegendemonstranten der Offensive gegen Rechts gegenüber. Sie protestierten gegen die "rechte Hetze" und für "Schutz von Flüchtlinge. Getrennt wurden die beiden Gruppen von einem Großaufgebot der Polizei. Trotzdem kam es auf FPÖ-Seite zu drei Verhaftungen "von Rechtsextremen", wie ein Sprecher der Polizei dem Standard sagte. Eine wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, eine wegen eines tätlichen Angriffs auf einen Beamten und eine aufgrund einer Verwaltungsübertretung. Auf der Seite der Gegner kam es zu mindestens einer Festnahme. Eine genaue Zahl konnte die Polizei jedoch nicht nennen. (Oona Kroisleitner, Maria von Usslar, 18.4.2016)