Für das Kerngeschäft des angeschlagenen Internetpioniers Yahoo gibt es Insidern zufolge einen weiteren Interessenten. Die früher als Yellowpages.com bekannte Online-Werbe-Firma YP Holdings wolle ein Gebot vorlegen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag. YP gehört zu 53 Prozent dem Finanzinvestor Cerberus Capital Management und zu 47 Prozent dem US-Telekomriesen AT&T.

YP wird mit einer Milliarde bis 1,5 Mrd. Dollar bewertet, während das Übernahmeziel Yahoo auf knapp 35 Mrd. Dollar (31 Mrd. Euro) geschätzt wird. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte YP in einem speziellen Geschäft mit einer von Yahoo abgespaltenen Sparte fusionieren und AT&T einen anderen Teil von Yahoo kaufen.

Auch Verizon bietet mit

Zuvor hatten Eingeweihten zufolge schon mehrere Unternehmen Interesse an Yahoo angemeldet, darunter der US-Telekom-Konzern Verizon. Er hatte im vorigen Juni schon den Online-Veteran AOL für 4,4 Mrd. Dollar übernommen und gilt bisher unter Analysten als Favorit für den Zuschlag für das Yahoo-Kerngeschäft. Doch auch der Mutterkonzern der britischen Zeitung "Daily Mail", Daily Mail & General Trust, der Time -Verlag sowie die Finanzinvestoren Blackstone und KKR sollen im Rennen sein.

Yahoo lehnte eine Stellungnahme zunächst ab, gibt aber am Dienstag Einblick ins abgelaufene Quartal. YP Holdings, Cerberus und AT&T waren dafür zunächst nicht zu erreichen.

Die Nase vorn im Bieterwettstreit um Yahoo soll der US-Telekom-Riese Verizon haben, berichtete am Montag das "Wall Street Journal" (WSJ). Sowohl der Medienkonzern Time Inc. als auch die Google-Mutter Alphabet und das Internetunternehmen IAC/Inter Active Corp seien aus dem Rennen. (APA, 19.4.2016)