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Apple stellt nach dem Streit mit dem FBI seine Sicherheit in den Vordergrund.

Foto: AP Photo/Carolyn Kaster

Die Forderung des FBI zur Entsperrung des iPhone 5s eines Attentäters hat Apple ins Zentrum der Debatte um IT-Sicherheit und Verschlüsselung geworfen. Das Unternehmen weigerte sich und war damit erfolgreich. Dieser Einzelfall ist zwar abgeschlossen, die Debatte läuft aber weiter. Und Apple nutzt die Gunst der Stunde, um weiter für seine Sicherheitsfeatures zu werben.

Sicherheitsmaßnahmen

Bei einem Medientermin verwies Apple einmal mehr auf die Sicherheitsmaßnahmen des iPhones, berichtet "The Verge". Man habe damit "die effektivsten Sicherheitsorganisation". Die Maßnahmen unter anderem verhindern, dass Angreifer eine modifizierte Version von iOS auf das Smartphone bringen können, um an die Inhalte zu gelangen. Dabei wird noch vor dem Start eines iPhones ein Zertifikat bzw. Schlüssel abgefragt, um sicherzustellen, dass es sich um offizielle Software handelt. Die sogenannte "Secure Enclave" soll den Zugriff auf den verschlüsselten Speicher durch andere Bereiche des Geräts verhindern.

Die Sicherheitsmaßnahmen seien sehr tief in iPhone und iOS verankert. Die Möglichkeit auf eine Sicherheitslücke in diesen Teilen bestehe zwar, seien aber wenig wahrscheinlich, so Apples Techniker.

Updates und TouchID

Ein Teil der Absicherung des iPhones ist laut Apple auch, Nutzer dazu zu bringen, Updates rasch zu installieren. Dazu gehört etwa, dass Aktualisierungen weniger Speicherplatz benötigen, damit Nutzer keine persönlichen Daten vom Gerät löschen müssen. Vor allem beim großen Update auf iOS 8 gab es hier viel Kritik. iOS 9 hingegen weise eine Updaterate von 90 Prozent auf.

Schließlich verweist das Unternehmen auf den Fingerabdrucksensor TouchID, der erstmals mit dem iPhone 5s eingeführt wurde. Seitdem es ihn gibt, verwenden fast 90 Prozent der iPhone-Nutzer einen Passcode. Die Einrichtung der Fingerabdrücke verlangt auch die Eingabe eines vier- bis sechsstelligen Codes.

Den Zugriff auf ein iPhone zu 100 Prozent verhindern kann Apple allerdings nicht. Das FBI bekam laut Berichten mithilfe von Hackern Zugriff auf das iPhones des Attentäters von San Bernardino. Im Streit ging es nur darum, dass Apple selbst keine Software zur Umgehung der Sicherheitsmaßnahmen bereitstelle. Inzwischen ist bereits ein neuer Fall aufgetaucht, bei dem US-Behörden Apple zum Entsperren eines iPhones zwingen wollen. (red, 19.4.2016)