Wie wird die neue PS4 Neo aussehen?

Foto: Sony

Nach der Seite "Giant Bomb" hat nun auch das britische Magazin "Eurogamer" die Berichte zur Playstation 4 Neo bestätigt. In einer Analyse der technischen Angaben, die aus Entwicklerdokumenten hervorgehen, kommt die Branchenseite überdies zu dem Schluss, dass es sich bei der neuen Konsole um ein bedeutendes Hardware-Upgrade zur bestehenden PS4 handelt.

Wie berichtet, soll die PS4 Neo, zuvor als PS4K oder PS4.5 gehandelt, in den kommenden Monaten erscheinen und parallel zur PS4 existieren. Dabei sollen beide Konsolen Zugang zu den gleichen Spielen und Inhalten ermöglichen und miteinander kompatibel sein, wobei die Games auf der Neo beispielsweise über zusätzliche Grafikeffekte, eine höhere Auflösung oder höhere Bildrate verfügen können.

"Keine Zweifel"

"Es gibt keine Zweifel – das ist echt. Das ist die neue, stärkere Playstation 4", schreibt "Eurogamer" und bezieht sich dabei auf ein Dokument, das sowohl die Spezifikation der neuen Konsole als auch einen Entwicklungsfahrplan sowie Anweisungen für Spielehersteller enthält.

Demnach befänden sich die Entwicklerkits bereits auf dem Weg zu den Spielestudios. Die zweite Generation an Testkits mit dem finalen Design folge bereits im Juni und Code-Einreichungen für Neo-kompatible Spiele beginnt im August, so "Eurogamer".

Stärker als erwartet

Überrascht zeigt sich "Eurogamers" Hardware-Experte Richard Leadbetter über die verbaute Hardware. Während der Hauptprozessor (CPU) der Neo im Vergleich zur PS4 eine höhere Taktrate – plus 30 Prozent – mit sich bringt und der Arbeitsspeicher bei gleicher Größe über 24 Prozent mehr Bandbreite verfügt und Zugriff auf 512 MB mehr Speicher erlaubt, handele es sich beim neuen Grafikchip der Neo um ein bedeutendes Upgrade.

"Die Konsole ist tatsächlich stärker, als ich es erwartet habe. Wenn man die technologischen und finanziellen Limitierungen beim Design einer neuen Konsole in Partnerschaft mit AMD berücksichtigt, ist es so ziemlich das Beste, was wir uns hätten wünschen können", so Leadbetter.

Neue Architektur

Der neue Grafikchip scheint ihm zufolge bereits auf AMDs noch nicht veröffentlichter Polaris-Architektur zu basieren. Den Dokumenten zufolge verfüge der Chip über 36 statt bisher 18 Compute Units und mit 911 MHz über eine 14 Prozent höhere Taktrate. Dies resultiere in einer 2,3-fachen Steigerung bei Gleitkommaoperationen pro Sekunde (FLOPS). Damit käme der Grafikchip Neo auf eine theoretische Leistung von 4,232 TFLOPS, während der Chip der PS4 maximal 1,84 TFLOPS schafft.

Durch die Kompatibilität zwischen PS4 Neo und PS4 dürften sich die Vorzüge in der Realität allerdings auf äußerliche Verbesserungen beschränken. Sony verlangt von Entwicklern, dass es keine inhaltlichen Unterschiede zwischen den Spiel-Version für beide Konsolen gibt.

Offene Fragen

Trotz der detaillierten Informationen bleiben Leadbetter zufolge dennoch einige Fragen ungeklärt. So finden sich in den Dokumenten noch keine Hinweise auf eine neues optisches Laufwerk der Neo. Branchenbeobachter hatten mit der neuen Konsole die Unterstützung von neuen 4K-Blu-rays erwartet. Zudem wird in der Neo-Beschreibung in keinem Wort eine spezielle Ausrichtung auf das Virtual-Reality-System Playstation VR erwähnt.

Wann die PS4 Neo genau erscheinen wird und zu welchem Preis, ist ebenso offen. Möglich wäre ein Start im vierten Quartal 2016. Allerdings ist fraglich, ob Sony neben Playstation VR im Oktober tatsächlich noch einen zweiten Hardware-Launch durchziehen will. (zw, 20.4.2016)