Brombeer ist Mayrs neue Parteifarbe. Die Torte zur Parteigründung ist auf die Krawatte und das Logo abgestimmt. SBG steht für Salzburger Bürgergemeinschaft – die den Bürger in den Mittelpunkt rückt.

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Salzburg – Salzburgs Parteienlandschaft wird noch bunter. Brombeer zieht ein auf dem politischen Parkett. Der Ex-ÖVP-Bürgermeister, Ex-Team-Stronach-Kandidat und nun parteifreie Landesrat Hans Mayr hat eine neue Partei gegründet: die Salzburger Bürgergemeinschaft – kurz SBG. Die Parteifarbe ist Lila oder genauer gesagt Brombeer.

"Es geht um Salzburg, die Salzburger Bürger sind uns wichtig, die Gemeinschaft macht uns stark", erläutert Christian Lindner, der stellvertretende Landesleiter und Bezirksleiter Tennengau, den Parteinamen. Es seien auch andere Namen im Gespräch gewesen. Etwa "Hans im Glück" oder "PoP – Partei ohne Parteibuch". Die Marke der Partei sei "das Alphatier Hans Mayr", betont Lindner. Das Team stehe hinter Hans Mayr. Als Parteifarbe sei auch Gelb zur Debatte gestanden, dies sei aber vorbelastet, sagt Lindner. In Salzburg präsentierte sich das Team Stronach in Gelb.

Im Fokus: "Der Mittelstand, die Leistungsträger"

Parallelen zur ehemaligen Partei von Hans Mayr finden sich auch im Programm der neuen Gruppierung. Im Fokus stehen die Bürger, und unter diesen speziell "der Mittelstand, die Leistungsträger", wie es Mayr formuliert.

Das Selbstverständnis der SBG: Juristisch sei man zwar als Partei eingetragen, handeln würde man aber wie "eine freie und unabhängige politische Arbeitsgemeinschaft", sagt Mayr. "Wir wollen eine Plattform für überparteiliche Organisationen sein, eine Gemeinschaft von und für Menschen, denen Sachpolitik wichtiger ist als Parteipolitik." Man sei völlig unabhängig von Kammern und Bünden und gegen deren Zwangsmitgliedschaften.

Landtagskollegen noch nicht mit an Bord

Mayr trat am Mittwochvormittag mit einem zwölfköpfigen Team zur Parteivorstellung an. Insgesamt habe man schon 200 Mitglieder, sagt Mayr. Und es sollen noch mehr werden. Einige Mitglieder kommen auch aus dem Team Stronach. Gefehlt haben aber Mayrs ehemalige Stronach-Landtagskollegen Otto Konrad, der derzeit von der ÖVP mitbetreut wird, und Gabriele Fürhapter, die ebenfalls aus dem Team Stronach ausgetreten ist. Es habe Gespräche mit ihnen gegeben, versichert Mayr, eine Mitgliedschaft sei aber "noch nicht entscheidungsreif". Wenn sie dazustoßen wollten, werde man das in der Landesleitung besprechen.

Wahlantritt nicht fix

Ob die SBG bei der Landtagswahl 2018 antreten wird, ist noch nicht fix. Das werde nächsten Sommer anhand von Meinungsumfragen entschieden, sagt Mayr. Finanziert wird die politische Bewegung bislang aus eigener Tasche. Man werde keine Parteiförderung beantragen, hoffe aber auf Spenden, sagt Mayr.

An der Salzburger Regierung ändere die Neugründung übrigens nichts. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) und Astrid Rössler (Grüne) seien informiert. Es sei weiterhin eine "Regierung aus ÖVP und Grünen mit einem Landesrat Hans Mayr, der keiner dieser Parteien angehört", sagt Mayr, der also offiziell parteifreier Landesrat bleibt. (Stefanie Ruep, 20.04.2016)