Für Zahlungen auf Erotik- und Glücksspiel-Internetseiten müssen Kunden der größten tschechischen Bank Ceska Sporitelna – Tochter der österreichischen Erste Group – künftig tiefer in die Tasche greifen. Ab Juli kosten Überweisungen für solche Dienste um 20 Kronen (etwa 0,75 Euro) mehr.

Kunden empört

Grund dafür sei das mit solchen Zahlungen verbundene höhere Risiko von Cyberkriminalität, berichteten die Zeitungen "MF Dnes" und "Hospodarske noviny" am Mittwoch online.

Die Entscheidung sorgt teils für Empörung bei Kunden: "Die Banken sind nicht dafür da, uns zu erziehen und mit Gebühren zu bestrafen", mahnte Bankenkritiker Patrik Nacher. Er vergibt jährlich einen Anti-Preis für die absurdeste Bankgebühr in Tschechien. Nacher spricht von einem Präzedenzfall und fragt: "Passiert dann bald das Gleiche bei Alkohol und Zigaretten?"

Ähnliche Aufläge in Österreich nicht geplant

Jeder zweite der rund zehneinhalb Millionen Tschechen ist Kunde bei der Erste-Tochter Ceska Sporitelna. Ähnliche Risikoaufschläge gibt es bereits in anderen Ländern wie der Slowakei.

"In Österreich ist so etwas kein Thema", hieß es dazu auf APA-Nachfrage. Entscheidungen dieser Art würden nicht konzernweit abgestimmt, sondern länderspezifisch getroffen. (APA, 20.4.2016)