Marco Reus und der zweite Streich.

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Berlin – Das Traumfinale im DFP-Pokal ist perfekt: Borussia Dortmund bezwang im zweiten Semifinale am Mittwoch in Berlin Hertha BSC nach Toren von Gonzalo Castro (20.), Marco Reus (75.) und Henrich Mchitarjan (83.) mit 3:0 (1:0) und trifft im Endspiel am 21. Mai auf den 17-maligen Cup-Sieger Bayern München (am Dienstag 2:0 gegen Bremen).

Die Dortmunder zeigten knapp eine Woche nach dem Aus in der Europa League beim FC Liverpool (3:4) eine starke Vorstellung und spielten die lange Zeit harmlosen Herthaner auch ohne den verletzten Pierre-Emerick Aubameyang phasenweise an die Wand. Hertha enttäuschte im eigenen Haus und wartet nun bereits 37 Jahren weiter auf eine Finalteilnahme warten.

Vor 76.233 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion hatten die Borussen von Beginn an den Vorwärtsgang eingeschaltet. Marcel Schmelzer agierte auf dem linken Flügel äußerst offensiv, band so Herthas Salomon Kalou, der später die Seite wechselte. Über rechts machte Mchitarjan enorm viel Druck. Dortmund versuchte immer wieder, das Spiel möglichst in die Breite zu ziehen. Nationalspieler Ilkay Gündogan saß zunächst nur auf der Bank.

Über den rechten Flügel wurde auch die Führung der Gäste eingeleitet. Nach einer Flanke von Shinji Kagawa kam Reus mit seinem Schuss zunächst nicht durch, Castro setzte anschließend den Ball aus 16 Metern unhaltbar zum 1:0 ins Kreuzeck. Reus (25.) hatte nach Vorarbeit von Schmelzer kurz darauf das 2:0 auf dem Fuß, doch er zog aus zwölf Metern über das Tor.

Hertha trat sehr zurückhaltend auf, mutlos, könnte man vielleicht auch sagen. Die Berliner mussten ohne ihren Mittelfeld-Strategen Vladimir Darida auskommen, der nach einer Innenbanddehnung im Knie nicht rechtzeitig fit wurde. Jens Hegeler kam für Darida im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, konnte dem Offensivspiel aber kaum Impulse verleihen.

Kurz vor der Pause drehte der BVB so richtig auf. Schmelzer (41.) nach Mchitarjan-Flanke und Reus (43.) mit einem Distanzschuss hätten erhöhen können. Hegler kam erst kurz vor dem Halbzeitpfiff zu ersten Hertha-Chance. Doch er schoss in die Arme von Keeper Roman Bürki (45.).

Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Borussen zunächst am Drücker. Erst in der 64. Minuten kamen die Hausherren wieder zu einer gefährlichen Szene. Nach einer Flanke von rechts spitzelte Kalou den Ball nur knapp am langen Pfosten vorbei. Dortmund ließ mit der Antwort nicht lange auf sich warten. In der 68. Minute scheiterte der Ex-Herthaner Adrian Ramos aus kurzer Distanz an Rune Jarstein. Kurz darauf fand auch Mchitarjan im Hertha-Schlussmann seinen Meister. In der 75. Minute erhöhte Reus zunächst und legte kurz darauf das 3:0 durch Mchitarjan auf. (sid, red, 20.4. 2016)