Anch 10 Jahren werden keine Xbox 360-Konsolen mehr produziert.

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Microsoft stellt nach mehr als zehn Jahren die Produktion der Spielekonsole Xbox 360 ein. Die bereits hergestellten Geräte sollen noch ausverkauft werden, Online-Dienste für die Konsole würden weiterhin unterstützt, kündigte Xbox-Chef Phil Spencer in einem Blogeintrag am Mittwoch an. Weiterhin sind rund 4000 Spiele erhältlich. Für die Hardware der Konsole gibt es weiterhin Support. Microsoft hatte im Herbst 2013 das Nachfolge-Modell Xbox One auf den Markt gebracht.

Die zum Weihnachtsgeschäft 2005 gestartete Xbox 360 hatte zusammen mit Sonys Playstation 3 die technische Grundlage für eine Generation neuer Spiele mit besserer Bildqualität gelegt. Seit vergangenem Jahr können auch diverse Xbox-360-Spiele auf der neuen Konsole gespielt werden. Derzeit kostet die Konsole zwischen 200 und 250 Euro, das dürfte sich in den kommenden Wochen ändern.

Turbulenter Aufstieg

Mit der Xbox 360 konnte sich Microsoft nach der wenig erfolgreichen ersten Xbox im Konsolengeschäft etablieren und den in den Generationen zuvor dominierenden PlayStation-Konsolen die Stirn bieten. Besonders erfolgreich war die X360 im angloamerikanischen Raum und konnte sich bis heute weltweit mehr als 80 Millionen Mal verkaufen. Ihren Erfolg hatte die Konsole unter anderem einem starken Support seitens der Spielentwickler zu verdanken. Im Vergleich zur exotischen Architektur der PS3, kam die X360-Hardware und –Entwicklungsumgebung den Herstellern entgegen. Gleichzeitig etablierte Microsoft mit Xbox Live ein populäres und gut funktionierendes Online-Netzwerk für Konsolenspieler.

Dass die Xbox 360 den großen Verkaufsvorsprung in den Anfangsjahren gegenüber der PS3 schlussendlich nicht halten konnte, hatte sich Microsoft zum Teil selbst zuzuschreiben. Mit dem Read Ring of Death kam die Konsole technisch in Verruf: Bis zu 50 Prozent aller Modelle in den ersten Jahren gaben aufgrund von Überhitzungsproblemen frühzeitig den Geist auf. Microsoft musste für Umtauschaktionen mehr als eine Milliarde Dollar aufwenden. (red, APA, 21.4. 2016)