Kuwait-Stadt/Sanaa – Bevor sie noch begonnen hatten, drohten am Donnerstag die von der Uno-vermittelten Jemen-Gespräche in Kuwait schon wieder zu scheitern. Ursprünglich war der Beginn für Montag angesetzt, er wurde schrittweise verschoben. Bevor am Donnerstag die Delegation der Huthi-Rebellen aus dem Oman kommend doch noch am Verhandlungsort eintraf, hatten die Vertreter der Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi bereits mit der Abreise gedroht.

Die beiden Seiten beschuldigen einander des Bruchs der seit Anfang April geltenden Waffenruhe, die nie richtig gegriffen hat. Der Konflikt hatte im Herbst 2014 begonnen, als die zaidisch-schiitischen Huthis, deren Aufstand sich davor auf ihre nördliche Provinz Saada beschränkt hatte, in einer militärischen Allianz mit dem 2012 gestürzten Präsidenten Ali Abdullah Saleh die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa ergriffen und weiter in den Süden vordrangen. Die jemenitische Regierung flüchtete zuerst nach Aden und später ins Exil.

Fingerzeigen auf Iran

Im März 2015 griff Saudi-Arabien mit einer Koalition arabischer Staaten zugunsten Hadis ein, vertrieb die Huthis aus Aden und drängte sie weiter in den Norden zurück. Die Huthis, hinter denen Saudi-Arabien iranischen Einfluss ortet, kontrollieren jedoch noch immer Sanaa. Obwohl sie Teile ihres eroberten Terrains verloren haben, sind sie nicht besiegt – und der Krieg kostet Saudi-Arabien, das wegen des niedrigen Ölpreises unter Finanzdruck steht, viel Geld. Die Iraner werden beschuldigt, die Huthis von Verhandlungen abzuhalten. (guha, 21.4.2016)