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Mit Waffenskins können auch Minderjährige auf E-Sport-Events wetten.

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Vor allem Messer kosten teilweise hunderte Euro.

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Waffenskins können sogar bei Roulette- oder Slot-Spielen gesetzt werden.

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"CS: GO" ist bei Spielern und Zockern beliebt.

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"Virtuelle Waffen machen Teen-Gamer zu ernsthaften Zockern", betitelt das Branchenmagazin Bloomberg seinen jüngsten Artikel zum Milliardengeschäft mit Waffendesigns (Skins) für den Multiplayer-shooter "Counter-Strike: Global Offensive". Dabei geht es um riesige Geldtransaktionen, die mittlerweile über externe Wettanbieter auch durch minderjährige Spieler zustande kommen, indem sie mit ihren Waffenskins auf E-Sport-Events wetten.

Wetten durch Waffenskins

Als Währung werden die Waffenskins aus "Counter-Strike: Global Offensive" benutzt. Die Designvorlagen, mit denen Spieler das Aussehen ihrer Waffen modifizieren können, sind bereits bei niedrigeren Seltenheitsgraden einige Euro wert. Raritäten gehen sogar für einige hundert Euro über den Tisch.

Aber nicht nur im Spiel eröffnet sich dadurch ein riesiger Markt ohne jegliche Regulation. Über externe Wettanbieter können diese Skins, die schnell wieder zu Geld gemacht werden können und daher eine Art Währung darstellen, auf E-Sport-Events gesetzt werden.

Fehlende staatliche Regulierung

Problematisch ist dies, weil es kaum oder gar keine Eingriffe durch staatliche Gesetze oder Valve selbst gibt. In den meisten US-Bundesstaaten sind Sportwetten verboten, wodurch sich derartige Wetten auf E-Sports mit virtuellen Items durch fehlende staatliche Regulierungen gut eignen, um diese Verbote zu umgehen. Außerdem können laut Bloomberg so auch Minderjährige mit Leichtigkeit viel Geld durch Wetten gewinnen – oder eben verlieren.

Wetten mit Waffenskins.
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Dadurch sollen 2015 rund 3 Millionen Spieler insgesamt ungefähr 2,3 Milliarden Dollar (2,04 Milliarden Euro) auf Sportereignisse gewettet haben. Im Spiel der Teams Fnatic gegen Luminosity sollen im März alleine 1,2 Millionen Dollar (1,06 Millionen Euro) platziert worden sein. Pro Spiel sollen nach Schätzungen rund 134.000 Dollar (119.000 Euro) eingesetzt werden.

Auch Valve reagiert nicht

Neben Sportwetten existieren auch Seiten, die Glücksspiele wie Roulette oder Slot-Machinen anbieten, die durch "CS:GO"-Waffenskins bespielt werden können. Entwickler Valve steht bei der Geschichte im Kreuzfeuer der Kritik.

Zum einen, weil Valve kein Problem mit dem Handel von Waffenskins über Drittanbieter hat, die sogar Valve-Software verwenden. Zum anderen, weil Valve keinen Handlungsbedarf sieht und diese Geschäfte nicht einzuschränken versucht. Der New Yorker Anwalt Ryan Morrison meint dazu: "Valve verhält sich wie ein 10 Personen-Indie-Unternehmen. Ich bin schockiert, dass sie das zulassen."

Dass Valve diese Geschäfte nicht unbedingt unterbinden will, wird klar, wenn man bedenkt, dass Valve dabei gut mitverdient: Pro Transaktion erhält das Unternehmen 15 Prozent des Kaufpreises. (fps, 22.4.2016)