Stefan Schwab herzt Rapids Führungstorschützen Srdjan Grahovac überschwänglich. Der letzte Grazer Auswärtserfolg gegen die Hütteldorfer datiert weiter aus dem Jahr 2011.

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Wien – Rapid spielt in der kommenden Saison Europacup. Im Sonntagsspiel der 32. Runde setzten sich die Hütteldorfer gegen Sturm Graz mit 2:0 (1:0) durch und sind nun auch rechnerisch nicht mehr aus den ersten drei zu verdrängen. Der Rückstand auf Tabellenführer Salzburg blieb mit sechs Punkten konstant, vier Runden sind noch zu gehen. Sturm hingegen enttäuschte nach drei Siegen in Folge und droht den Kampf um Platz drei gegen die Austria zu verlieren.

Srdjan Grahovac (24.) und Florian Kainz (55.) besiegelten einen verdienten Rapid-Erfolg, der angesichts vieler Chancen freilich höher ausfallen hätte können. Rapid ist dank des zweiten Sieges en suite nun vier Partien ohne Niederlage und baute die gute Heimbilanz gegen Sturm weiter aus: Gegen die Grazer ist Rapid seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen und gegen sie hat vor eigenem Publikum seit elf Pflichtspielen nicht mehr verloren. Sturm liegt vier Runden vor dem Ende fünf Punkte hinter der drittplatzierten Austria bzw. nur einen Zähler vor der Admira.

Sturm ohne Punch

Vor 16.200 Zuschauern im Happel-Stadion startete Rapid durch Kainz quasi überfallsartig, der gefährlich abgefälschte Schuss des agilen Flügelspielers wurde aber Beute von Goalie Michael Esser (2.). Die Marschrichtung für eine einseitige Partie war damit vorgegeben, Sturm kam in der gesamten ersten Hälfte nur einmal gefährlich vor das Tor der Gastgeber: Da war Bright Edomwonyi nach einem Konter bereits an Rapid-Keeper Richard Strebinger vorbei, konnte den schnellen Ball aber nicht mehr unter Kontrolle bringen (8.).

Rapid agierte in der Folge immer zielstrebiger, ein geblockter Schuss von Steffen Hofmann (15.) und ein von Esser parierter Halbvolley von Kainz (19.) kündigten die Führung bereits an. In der 24. Minute war dann Mittelfeldmann Grahovac mit einem überraschenden Schuss aus der Drehung aus 20 Metern ins kurze Eck zur Stelle, Esser war chancenlos. Der Grazer Tormann stand weiter im Zentrum des Geschehens, verhinderte wenig später nach scharfer Hereingabe Steffen Hofmanns ein Eigentor von Marvin Potzmann (26.) und war auch bei einer brisanten Kainz-Flanke zur Stelle (35.). Wenige Minuten vor der Pause stand allerdings nur Pech dem 2:0 entgegen, nach einem Pavelic-Lochpass schupfte der starke Tomi den Ball über Esser hinweg an die Stange (39.).

Viele Chancen, zweite Stange

Auch ohne Hofmann (Stefan Nutz ersetzte den angeschlagenen Kapitän), knüpfte Grün-Weiß nach der Pause nahtlos an die bisherige Leistung an – die Gäste machten es den Hütteldorfern freilich auch weiterhin nicht allzu schwer: In der Defensive zu weit weg vom Gegner, in der Offensive ideenlos und ohne Durchsetzungsvermögen. Kainz scheiterte nach Tomis Idealvorlage einmal mehr an Esser (48.), der Spanier selbst klopfte kurz darauf schon zum zweiten Mal an der Stange an (52.). Kainz beendete schließlich den fahrlässigen Umgang mit Chancen und behielt nach Schaubs Zuspiel vor Esser die Nerven (55.). Wahrlich eine flotte Kombination der Rapid, Fersler von Tomi inklusive.

Zu spätes Erwachen

Das Tor diente Sturm offenbar als später Weckruf, wo Coach Foda mit Donis Avdijaj (54.) und Roman Kienast (67.) weitere Offensivkräfte gebracht. Nach fast einer Stunde hätte Edomwonyi, in den vergangenen beiden Partien vierfacher Torschütze, wie aus dem Nichts fast den Anschlusstreffer erzielt. Doch der weitgehend unterbeschäftigte Strebinger war zur Stelle und brachte ein Fußabwehr an (59.). Rapid verschwand nach etwa einer Stunde ein bisschen von der Bildfläche. Keeper Strebinger musste bei einem platzierten Weitschuss Edomwonyis neuerlich eingreifen (63.) und war schließlich auch in einer brenzligen Situation gegen Thorsten Schick ein starker Rückhalt (66.).

Doch echte Spannung kam nicht mehr auf. Als in der 75. Minute ein Flitzer über den Rasen eilte, hatte Rapid seine Dominanz wieder zurückerlangt. Pavelic vorbei am langen Eck (69.) und Schaub (73./neben das Tor) sorgten wieder für grün-weiße Gefahr. In der Rapid-Viertelstunde plätscherte das Spiel dann nur noch recht unspektakulär seinem Ende entgegen. (APA, red, 24.4.2016)

Bundesliga, 32. Runde, Sonntag

SK Rapid Wien – SK Sturm Graz 2:0 (1:0)
Ernst-Happel-Stadion, 16.200 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tore:
1:0 (24.) Grahovac
2:0 (55.) F. Kainz

Rapid: Strebinger – Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Auer – Grahovac, Schwab – Schaub (84. Schobesberger), S. Hofmann (46. Nutz), F. Kainz – Tomi (68. Jelic)

Sturm: Esser – Potzmann (77. Gruber), Avlonitis, Kamavuaka, Lykogiannis – Lovric (67. Kienast), Offenbacher – Schick, M. Stankovic (53. Avdijaj), Horvath – Edomwonyi

Gelbe Karte: Grahovac