Craig Dawsons Eigentor.

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In Leicesters King Power Stadium macht sich Delirium breit.

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London – Der Gewinn des englischen Meistertitels ist für Leicester City am Montag ganz nahe gerückt. Der einzige verbliebene Herausforderer Tottenham erreichte daheim gegen West Bromwich Albion nur ein 1:1 und liegt damit schon sieben Punkte hinter dem Klub von ÖFB-Kapitän Christian Fuchs.

An der White Hart Lane gingen die Gastgeber durch ein Eigentor von Craig Dawson nach einer Freistoßflanke von Christian Eriksen in der 33. Minute in Führung. Ausgerechnet Dawson sorgte dann in der 73. Minute nach einem Eckball per Kopf für den überraschenden Ausgleich, wobei er sich wohl bei einem Gegenspieler aufstützte. Die Schlussoffensive der Spurs brachte nichts mehr ein.

Den Foxes reicht nun ein Sieg aus den letzten drei Runden zum Sensationstitel. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich am Sonntag im "Theatre of Dreams" bei Rekordmeister Manchester United. Weitere Gegner sind am 7. Mai daheim Everton und am 15. Mai auswärts Chelsea.

Zeitnahe Titelentscheidung möglich

Selbst wenn es im Old Trafford nicht zu einem Sieg reicht, könnten die Leicester-Profis einen Tag später vor dem Fernseher Meister werden. Am kommenden Montag bekommt es Tottenham nämlich mit dem entthronten Meister Chelsea zu tun – im Falle einer Niederlage der "Spurs" an der Stamford Bridge wäre das Titelrennen entschieden.

Daran will Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino aber erst gar nicht denken. "Sieben Punkte aufzuholen ist schwierig, doch wir werden alles geben. Mathematisch ist es noch möglich. Wir geben nicht auf", erklärte der Argentinier, der ÖFB-Teamspieler Kevin Wimmer gegen West Bromwich nicht für den Kader nominierte.

Ähnlich äußerte sich Stürmerstar Harry Kane. "Es ist noch nicht vorbei, wir werden weiter kämpfen. Hoffentlich tut uns Manchester United einen Gefallen." Der englische Teamspieler haderte mit den zahlreichen vergebenen Einschussmöglichkeiten und den drei Aluminium-Treffern seiner Mannschaft. "Wir hätten das Spiel schon in der ersten Hälfte entscheiden können."

Trotz des Zweckoptimismus von Pochettino und Kane deutet alles darauf hin, dass Tottenham noch länger auf den ersten Meistertitel seit 1961 warten muss. Leicester hingegen kann sich auf den erstmaligen Meisterschafts-Gewinn einstellen – es sei denn, die "Foxes" legen noch eine Unserie wie 1963 hin. Damals führte Leicester die Tabelle noch im April an, fiel dann aber mit vier Niederlagen in den letzten vier Partien noch zurück.

Souveräne Füchse

Leicester City schoss am Sonntag Swansea City mit 4:0 (2:0) aus dem King Power Stadium – und das ohne den gesperrten Jamie Vardy. Die Foxes, die in der Vorwoche beim 2:2 gegen West Ham zwei Punkte und Torjäger Vardy mit gelb-roter Karte verloren hatte, sorgte früh für klare Verhältnisse. Der Algerier Riyad Mahrez (10.) mit seinem 17. Saisontor, der Argentinier Leonardo Ulloa (30., 60.) und Marc Albrighton (85.) waren für den Gastgeber erfolgreich.

ManCity überholt Arsenal

Champions-League-Halbfinalist ManCity schob sich mit einem 4:0 (2:0) am Samstag gegen Stoke City an Arsenal vorbei auf Platz drei. Die Citizens schossen sich dabei für das Duell mit Real Madrid am Dienstag (20.45 Uhr, Sky) warm, die Tore erzielten Fernando (35.), Sergio Agüero (43., Foulelfmeter) und Kelechi Iheanacho (65., 76.).

Arsenal lieferte beim 0:0 bei Abstiegskandidat Sunderland eine müde Partie ab. Die Gastgeber rückten mit dem gewonnenen Punkt auf einen Nichtabstiegsplatz. (APA, sid, red, 24.4.2016)