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Es gibt kaum Bilder von US-Soldaten im Syrien-Einsatz. Dieses Archivbild aus dem Jahr 2007 zeigt einen Ausbilder mit kurdischen Soldaten im nordirakischen Irbil.

Foto: AP/Yahya Ahmed)

Washington/Damaskus – US-Präsident Barack Obama will nach Informationen des "Wall Street Journal" bis zu 250 zusätzliche Soldaten nach Syrien schicken. Sie sollen örtliche Kräfte im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) unterstützen,erklärte der US-Präsident zum Abschluss seines Besuchs in Hannover.

Bisher sind in Syrien rund 50 Angehörige von US-Spezialeinheiten auf dem Boden aktiv. Wie diese sollen auch die zusätzlichen Kräfte der Zeitung zufolge technisch keine Kampfeinsätze absolvieren, auch wenn sie in der Nähe der Frontlinien operieren. Ihre Hauptaufgabe werde sein, mehr sunnitische Araber zum Kampf gegen den IS an der Seite kurdischer Einheiten im Nordosten zu bewegen.

217 Soldaten mehr für Irak

Die USA hielten das für nötig, um erreichte Fortschritte zu bewahren und weitere zu erzielen, etwa die Rückeroberung der derzeitigen IS-Hochburg Raqqa. Das zusätzliche Kontingent werde aus Spezialkräften und Unterstützungspersonal bestehen. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte erst vor wenigen Tagen die Stationierung weiterer 217 Soldaten im Irak vor allem für Ausbildungsaufgaben angekündigt.

"NYT": US-Cyberangriffe auf IS

Laut einem Bericht der "New York Times" vom Sonntag nehmen die USA den IS auch mit Cyberangriffen ins Visier. Ziel sei es, die Kommunikationsfähigkeiten der Jihadisten einzuschränken. Zudem solle es der Terrororganisation erschwert werden, ihre Botschaften zu verbreiten, Mitglieder anzuwerben und ihre täglichen Operationen auszuführen.

Obama hatte gegenüber der BBC bekräftigt, dass Bodentruppen zum Sturz des syrischen Machthabers Bashar al-Assads ein Fehler wären. Zielführender sei internationaler Druck auf dessen Verbündete Russland und Iran. Obama hatte sich stets skeptisch gegenüber Plänen einer Bodenoffensive gezeigt, obwohl vor allem die Türkei und einige Golfstaaten mehr Unterstützung für die Rebellen fordern.

In Syrien wächst unterdessen die Sorge vor einem Scheitern der Waffenruhe. Bei Gefechten und Luftangriffen nahe der Hauptstadt Damaskus und in der Region um die Großstadt Aleppo starben am Wochenende mehr als 30 Menschen, darunter auch Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Feuerpause gilt seit Ende Februar. Die syrische Opposition hatte bereits am Donnerstag angekündigt, aus Protest gegen Verletzungen der Waffenruhe die dritte Runde der Syrien-Gespräche in Genf zu verlassen. (APA, 25.4.2016)