Kabul – Die afghanische Regierung erwartet nach den Worten von Präsident Ashraf Ghani nicht mehr, dass Pakistan die Taliban an den Verhandlungstisch bringt. Afghanistan werde das Nachbarland allerdings bitten, auf pakistanischem Gebiet militärisch gegen die radikalen Islamisten vorzugehen, sagte Ghani am Montag in einer Rede vor dem Parlament seines Landes.

Ein Selbstmordattentäter hatte am vergangenen Dienstag im Zentrum Kabuls eine Autobombe gezündet. Dabei wurden nach Regierungsangaben 64 Menschen getötet und 347 verletzt. Zu dem seit Jahren schwersten Anschlag in der afghanischen Hauptstadt bekannten sich die Taliban. Sie hatten in der Vorwoche ihre Frühjahrsoffensive begonnen.

Pakistan, dem vorgeworfen wird, die Taliban zu unterstützen, gilt als Schlüssel zu Gesprächen über einen möglichen Frieden. Zusammen mit Afghanistan, den USA und China gehört das Land einer neuen "Friedensallianz" für Afghanistan an. Die Taliban lehnen die Initiative aber ab. (APA, 25.4.2016)