Bild nicht mehr verfügbar.

Die Madrilenen beim Stadionluftschnuppern in Manchester.

Foto: Reuters / Jason Cairnduff Livepic

Bild nicht mehr verfügbar.

City-Trainer Manuel Pellegrini. Ein Blick sagt manchmal mehr als 1000 Worte.

Foto: Reuters / Jason Cairnduff

Manchester/Madrid – Manchester City empfängt am Dienstagabend (20.45 Uhr/live SRF zwei und Sky) im ersten Champions-League-Halbfinal-Hinspiel Real Madrid. Die "Citizens", die erstmals unter den letzten vier der Königsklasse stehen, gehen als klarer Außenseiter in das Duell mit dem zehnfachen Gewinner des wichtigsten Fußball-Europacup-Bewerbs, der sein bereits 27. Halbfinale bestreitet.

Die Gäste aus Madrid machten sich zuletzt aber Sorgen um die Fitness ihres Superstars Cristiano Ronaldo, der das Meisterschaftsspiel am Samstag bei Rayo Vallecano (3:2 für Real) wegen einer Muskelüberlastung im rechten Oberschenkel verpasst hatte. In Manchester soll der 31-jährige Portugiese, der die Champions-League-Torschützenliste mit 16 Saisontreffern anführt, aber wieder in der Startelf der "Königlichen" stehen und die entscheidenden Akzente setzen.

Nicht nur deshalb sind für City-Trainer Manuel Pellegrini die Rollen klar verteilt. "Real ist allein aufgrund des Namens und seiner Geschichte Favorit", betonte der Chilene vor Citys erstem Europacup-Halbfinale seit 45 Jahren, als im Cupsieger-Bewerb 1970/71 mit zwei 0:1-Niederlagen gegen Chelsea der Endspiel-Einzug verpasst wurde. "Aber Paris St. Germain war zuletzt im Viertelfinale gegen uns auch Favorit", erinnerte der 62-jährige daran, dass seinem Team die Außenseiterrolle durchaus liegt.

Pellegrini: "Wir müssen vor allem Konter vermeiden"

Pellegrini warnte vor allem vor der Offensivstärke der Madrilenen, die er selbst in der Saison 2009/10 betreut hatte: "Wir müssen vor allem Konter vermeiden, denn da sind sie sehr gefährlich und bestrafen Fehler des Gegners." Dafür ortete der Südamerikaner Schwächen in der Real-Defensive. "Da haben große Mannschaften immer Probleme, denn das ist der Preis, wenn man wie Real bedingungslos auf Angriff spielt."

Vor allem auf Ronaldo müsse seine Mannschaft besonderes Augenmerk legen. "Zuerst einmal müssen wir abwarten, ob er hundertprozentig fit ist. Doch er ist der Spieler, der den Unterschied für Real Madrid ausmacht, deshalb ist es sehr wichtig, ihn zu stoppen", erklärte Pellegrini, der aber gleichzeitig darauf hinwies, dass der spanische Rekordmeister über mehrere brandgefährliche Torjäger verfüge. "Da gibt es auch noch Gareth Bale, Karim Benzema und eine Menge anderer sehr guter Spieler. Deshalb ist es wichtig, als ein Team zu spielen und zu versuchen, als ein Team zu verteidigen."

Für Pellegrini, der im Sommer vom Noch-Bayern-Erfolgscoach Pep Guardiola auf der Betreuerbank der Citizens abgelöst wird, war in seiner Trainerkarriere bisher immer spätestens im Halbfinale eines Europacup-Bewerbs – 2004 im UEFA-Cup und 2006 in der Champions League jeweils mit Villarreal – Endstation. Im dritten Anlauf soll nun auch der nächste Schritt gelingen. "Als Trainer ist es sehr wichtig, die Champions League zu gewinnen, weil das bisher noch keiner hier geschafft hat", betonte der Chilene, dass dies nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für den Club ein Highlight wäre. Den bisher einzigen Europacup-Triumph feierte Manchester City 1970 mit dem Gewinn des Cupsieger-Bewerbs.

Damals war Real bereits sechsfacher Gewinner des Europacups der Landesmeister, in der Champions League durften die Madrilenen 1998, 2000, 2002 und zuletzt 2014 die Siegtrophäe in Empfang nehmen. Heuer hat das Team von Trainer Zinedine Zidane die "Undecima", den elften Triumph im wichtigen Europacup-Bewerb, im Visier. "Die Champions League bedeutet alles für den Club, sie ist jedes Jahr das Hauptziel", stellte der walisische Superstar Bale in einem "Times"-Interview die Prioritäten von Real klar.

Der Grundstein zum bereits 14. Finaleinzug der Madrilenen soll bereits im Hinspiel am Dienstag gelegt werden. "Am wichtigsten ist, dass wir ein Auswärtstor erzielen", sagte Bale. "Denn zu Hause im Santiago-Bernabeu-Stadion sind wir sehr stark und werden sicherlich zu einer Vielzahl von Chancen kommen." In der Tat, denn zuletzt setzte sich Real im Viertelfinale gegen Wolfsburg nach einer 0:2-Niederlage noch mit einem 3:0-Heimsieg durch. Alle drei Treffer gingen dabei auf das Konto von Ronaldo, der bei seiner Rückkehr nach Manchester, wo er von 2003 bis 2009 für Citys Lokalrivalen United spielte, erneut zum Matchwinner avancieren will. (APA, 25.4.2016)