Anlässlich des 30-jährigen Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl demonstrierten Antomkraftgegner am Sonntag an der französisch-deutschen Grenze.

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Paris – In Frankreich wird wohl erst ab 2019 entschieden, welche Atomkraftwerke neben dem im elsässischen Fessenheim stillgelegt werden sollen. Staatschef Francois Hollande sagte am Montag bei einer Umweltkonferenz in Paris, der Stromkonzern EDF solle nach einem für Ende 2018 erwarteten Behördenbericht zur Sicherheit von Frankreichs Atomreaktoren vorschlagen, welche Anlagen geschlossen werden sollten.

"Atomkraftwerke zu schließen ist keine Entscheidung, bei der improvisiert wird", sagte der Sozialist. Notwendig seien ein "genauer Kalender" und die "Achtung" von Beschäftigten und Zusagen im Kampf gegen den Klimawandel.

Vorerst schließt nur Fessenheim

Ein im vergangenen Sommer verabschiedetes Energiewendegesetz sieht vor, den Atomstromanteil in Frankreich von derzeit rund 75 Prozent bis 2025 auf 50 Prozent zu senken. Bisher ist aber nur geplant, das nahe der deutschen Grenze gelegene Pannen-AKW Fessenheim zu schließen.

Das Dekret zur Stilllegung solle noch in diesem Jahr veröffentlicht werden, sagte Hollande am Montag. Die tatsächliche Schließung ist aber erst für 2018 anvisiert. Ursprünglich hatte Hollande versprochen, Fessenheim bis Ende 2016 vom Netz zu nehmen. Frankreich betreibt 58 Atomreaktoren und ist von der Atomkraft so abhängig wie kein anderes Land der Welt. (APA, 25.4.2016)